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Japans Musikindustrie fordert "iPod-Steuer"

11.10.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In ihren Bemühungen, stärker von Apples Erfolg mit digitalem Content zu profitieren, erweist sich die Musikindustrie als kreativ: In den USA hatten die Labels Sony BMG und Warner von Apple gefordert, die Preise für Online-Musik zu erhöhen (siehe auch: "Musikindustrie setzt Apple unter Druck"). Die japanische Musikindustrie dagegen möchte eine Gebühr auf den "iPod" und andere digitale Abspielgeräte einführen. Die Abgabe soll zwei bis fünf Prozent des Gerätepreises betragen und als Entschädigung für private Kopien an Plattenfirmen, Songschreiber und Künstler fließen. Für die Deutschen, die laufend mit Urheberrechtsabgaben, Gema- und GEZ-Gebühren konfrontiert werden, ist dieses Ansinnen nichts Ungewöhnliches. In Japan hingegen kämpft die Musikindustrie bereits seit dem vergangenen Jahr vergeblich um die Einführung der "iPod-Steuer". Während ein erster Antrag von Nippons Regierung abgelehnt wurde, gelang es den Labels immerhin, den Launch von Apples iTunes herauszuzögern. Wegen schwieriger Lizenzvereinbarungen ging der Online-Dienst im Land des Lächelns erst im August live - zwei Jahre später als in den USA. Die dort führenden Musikkonzerne Sony Music Entertainment und Warner Musik Japan haben bis heute noch keine Lizenzvereinbarung mit Apple unterzeichnet. (mb)