Entwicklung übertrifft Prognosen von Fachleuten:

Japans IC-Industrie wächst rasant

16.11.1984

TOKIO (VWD) - Die rasante Entwicklung in Japans Halbleiterindustrie hält mit hohen Zuwachsraten bei Produktion. Ex- und Importen weiter an. Dieser Boom hat die meisten Hersteller dazu veranlaßt, ihre Investitionspläne für 1984/85 nach oben zu revidieren.

In Umkehrung der Tendenz aus dem ersten Halbjahr 1983 zeigten nach kürzlich vorgelegten Zahlen des Finanzministeriums vor allem auch die Einfuhren von Halbleitern eine merkliche Belebung. Während im Vorjahreszeitraum die Importe gegenüber dem ersten Halbjahr 1982 nur um 8,4 Prozent geklettert waren, konnte von Januar bis Juni 1984 im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Sprung um wertmäßig 58,6 Prozent ausgewiesen werden.

Da aber gleichzeitig die Ausfuhren Japans in diesem Bereich um 77,6 Milliarden Yen kletterten, hat sich der Überschuß im IC-Außenhandel

auf 224,7 Milliarden Yen erhöht. Im Vorjahreszeitraum hatte er nur bei

119,7 Milliarden Yen gelegen. Besorgniserregend aus japanischer Sicht wirkt sich vor allem aus, daß der Überschuß im US-Handel im ersten Halbjahr 1984 mit 78,5 Milliarden Yen bereits höher ist als im ganzen Kalenderjahr 1983 mit 76,5 Milliarden Yen.

Nach Zahlen des Ministeriums und des Branchenverbandes entwickelte sich der Halbleiter-Außenhandel nach wichtigen Ländern im ersten Halbjahr 1984 wie folgt (Wert in Milliarden Yen, Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent):

Gegenüber dem ersten Halbjahr 1983 hat sich die IC-Erzeugung von Januar bis Juni 1984 stark beschleunigt. Nach einem Produktionswert von etwa 500,1 Milliarden Yen (plus 26,7 Prozent) im ersten Halbjahr 1983, kletterte der Ausstoß in der Vergleichsperiode dieses Jahr um 68,0 Prozent auf 840,4 Milliarden Yen. Damit wurden selbst die Erwartungen von Fachleuten wesentlich übertroffen.