Japans EDV-Markt schrumpft:Ölkrise treibt Anwenderkosten hoch

04.02.1977

TOKIO - Hart gebeutelt wurde der japanische EDV-Binnenmarkt von der auf die Ölkrise folgenden Kostenexplosion: Bei den Anwendern verteuerten sich seit 1973 die monatlichen Aufwendungen je Beschäftigtem um 54 Prozent, von 52 auf 80 Mark. Prompt sackte das Neugeschäft der Hersteller ab, die 1976 mit 6903 EDV-Anlagen um 19,3 Prozent unter dem Vorjahreswert der Inlands-Installationen blieben. Ende März waren im Reiche Nippons 35 300 Computer eingesetzt - halb soviel wie in den USA, in denen bereits 1975 72 000 Rechner arbeiteten. Japans EDV-Binnenmarkt nähert sich langsam der Sättigung. Zusätzlich drückt die repressive Stimmung unter den Anwendern, wie eine Analyse der nationalen EDV-Informationszentrale ergab, auf das Neugeschäft. Stütze des fernöstlichen Computer-Business bleibt der Export: Er hat sieh seit 1970 verfünffacht und 1976 einen Ausfuhrwert von rund 198 Millionen Mark erreicht. Wenig Sorgen scheinen sich japanische Unternehmen um die Sicherheit ihrer EDV-Anlagen zu machen: Von 140I befragten Unternehmen hatten nur 0,6 Prozent gegen Wassereinbrüche oder magnetische Einflüsse vorgesorgt. Nicht einmal ein Viertel der Betriebe hat Brandschutzmaßnahrnen getroffen und gegen die Ausspähung von Daten schützen sieh nur 12 Prozent der Unternehmen durch Ausweiskontrollen.

(pi)