Japanischer Computer liest die Gedanken von Menschen

04.12.1992

TOKIO (CW) - Wer "A" auch nur denkt, könnte in Zukunft ins Grübeln kommen wenigstens dann, wenn er mit einer Entwicklung von Norio Fujimaki in Berührung kommt.

Denn zumindest das Gehirnstrommuster dieses Buchstabens konnte der Chefentwickler der Fujitsu Labs via hochsensibler Magnetfeldsensoren im Zuge der Erforschung von supraleitender Quanteninterferenzwerkzeuge (Superconducting Quantum Interference Device = SQUID) und der Aufzeichnung von Gehirnströmen mehrfach messen.

Hintergrund der Forschungen ist die Entwicklung einer Technologie, die den Austausch von Wörtern und Tönen zwischen Mensch und Computer ermöglichen soll. In einem nächsten Schritt will das Forscherteam um Fujimaki die Trefferquote erkannter Gehirnstrommuster erhöhen, wobei so etwas wie ein SQUID "Hut" eingesetzt wird, während Fujimaki bei dem jetzt bekannt gewordenen Experiment noch Elektroden am Kopf eines Probanden anbrachte.

Bei der Hutlösung wollen sich die Japaner der Josephson-Junction-Technologie und Supraleiter bedienen, die schon bei Raumtemperatur leiten können sollen, informierte ein Fujitsu-Offizieller.