Die leise Invasion aus Fernost:

Japan will USA technologisch erobern

21.10.1983

NEW YORK (CW) - Bis zum Jahr 1987 werden die japanischen Hersteller wesentliche Bereiche der informationsverarbeitenden Industrie in den USA dominieren, am stärksten den Markt der privaten Nebenstellenanlagen (PBX). Zu diesem Ergebnis kam jetzt eine Studie der amerikanischen Frost & Sullivan Inc.

Die Untersuchung mit dem Titel "Japanese Penetration into the U. S. Communications, Data Processing and Office Equipment Markets" will aufzeigen, daß der US-lnformationsverarbeitungsmarkt genauso in den Beschuß der Japaner geraten ist wie die Kamera-, Automobil- und Stereobranche.

Nach Angaben aus New York halten inzwischen die Fujitsu Ltd., die Nippon Electric Co. und die Hitachi Ltd. beinahe 50 Prozent des amerikanischen Marktes für hochtechnologische Speicherchips. Ihre starke Position verdanken sie der Studie zufolge nicht Dumping-Preisen, sondern der Tatsache, daß sie hochqualifizierte Produkte liefern.

Im Bereich der CPU-Produktion soll der Marktanteil der Japaner am amerikanischen Geschäft von einem Prozent 1983 bis auf 30 Prozent 1987 ansteigen. Besonders wird sich diese Entwicklung nach Ansicht von Frost & Sullivan in der Mikrocomputerbranche bemerkbar machen. Ebenfalls bis 1987 dürfte Japan 45 Prozent des Floppy-Geschäfts und 35 Prozent des Punkt-Matrix-Marktes für sich verbuchen.

Bei den Büroprodukten planen die japanischen Hersteller offenbar, ihre Führungsposition in den nächsten vier Jahren von 80 auf 95 Prozent auszubauen. Am stärksten wird voraussichtlich der Kommunikationsmarkt im Bereich der privaten Vermittlungsanlagen betroffen sein. Hier soll der japanische Anteil am US-Markt von 15 auf 32 Prozent ansteigen.