MITI versucht Handelsspannungen mit USA zur verringern:

Japan vergibt "Paket Lizenz" an IBM

09.08.1985

TOKIO (vwd) - Die japanische Regierung will im staatlichen Besitz befindliche Patente für Computer und andere Informationssysteme zur Nutzung durch IBM freigeben.

Ein formeller Kontrakt soll im August zwischen der Japan Industrial Technology Association, einer dem japanischen Handelsministerium unterstellten Behörde, und der US-Gesellschaft unterzeichnet werden. IBM wird damit als erste ausländische Gesellschaft eine "Paket-Lizenz" für staatliche japanische Patente erhalten, die bisher nur von Fall zu Fall freigegeben worden waren.

Nach dem Fünfjahreskontrakt wird IBM von 1986 an bereits entwickelte und noch zu entwickelnde Patente nutzen können und einen bestimmten prozentualen Umsatzanteil als Lizenzgebühren zahlen. Die zunächst von dem Kontrakt erfaßten rund 400 Patente erstrecken sich unter anderem auf optische Meßsysteme sowie Hochgeschwindigkeits-Rechensysteme für wissenschaftliche und technische Zwecke.

Das MITI verspricht sich von dem Kontrakt eine Verringerung der Handelsspannungen mit den USA im Hochtechnologiebereich. Außerdem will es den Weg für Lieferungen von Computer-Software durch IBM an japanische Gesellschaften ebnen.