2000 Delegierte aus 29 Ländern machen EDV-Politik:

Japan holt sich IFIP-Kongreß ins Land

20.06.1980

TOKIO/MELBOURNE (CW) - Nicht ohne Grund wurde in diesem Jahr für das Treffen der IFIP (International Federation for Information Processing) Japan als Organisator ausgesucht. Erstmals, so betonte das Organisationskomitee, wird dieser Kongreß in Ostasien stattfinden; denn dort sei der Zuwachs an Datenverarbeitungsanlagen stärker als in den westlichen Ländern. Termine: Tokio - 6. bis 9. Oktober; Melbourne -14. bis 17. Oktober.

Aber auch andere Gründe sprechen für die Abhaltung dieses Kongresses in Japan und Australien. Bisher tagte IFIP in Paris, München, New York Edinburgh, Ljubljana, Stockholm und Toronto. Japan drängt mit aller Gewalt in den Computermarkt (zur Zeit ist jedes dritte System von IBM). Australien möchte seine eigene Computerindustrie noch stärker fördern. Die bisher dominierenden EDV-Hersteller werden somit auf diesem Kongreß dem eine Ausstellung von Computerprodukten in beiden Veranstalterländern folgt, erstmals mit einer großen Anzahl verschiedener EDV-Systeme der sechs japanischen EDV-Hersteller konfrontiert sein.

Das Kongreßprogramm, das, anders als die Ausstellung, nur für die Delegierten der Länder zugänglich ist, umfaßt folgende Themenkreise:

- Theoretische Grundlagen der Informationsverarbeitung,

- Computer-Architektur und Hardware,

- Anwendung der Datenverarbeitung im privaten und öffentlichen Sektor,

- Einsatzbereiche im sozialen und ökonomischen Bereich,

- Software,

- Datenbanken und Informationssysteme,

- Informationsverarbeitung und Erziehung,

- Computer im alltäglichen Leben.

Obwohl die IFIP nur einen DV-Anwenderverband für jedes Land als Mitglied zuläßt und somit in manchen Ländern zum Beispiel die kommerziell orientierten Anwenderverbände an der aktiven Teilnahme hindert, beweist sie durch derartige internationale Aktivitäten ihre Existenzberechtigung

Informationen: Kongreß - Organisationskomitee l.F.l.P. 80 Kikai Shinko - Kai BLDG, 358 Shiba Koen, Minato - Ku, Tokio 105, Japan.