Tokio hofft auf Liberalisierungen beim Handel

Japan: Der DV-Exportsturm flaut ab

07.02.1986

TOKIO (vwd) - Verlangsamt hat sich 1985 das Wachstumstempo Japanischer DV-Exporte. Bei den Einfuhren hingegen, sowohl wert- als auch mengenmäßig, legten die Japaner kräftig zu. Die Ausfuhr von Computern und Peripheriegeräten, so meint man in Tokio, würde sich aber durch angestrebte Liberalisierungen diverser Handelspartner wieder verbessern.

Nach einer Erhebung der "Elektronik Industries Association of Japan" (EIAJ) nahmen die Einfuhren von Computern von Januar bis Juni 1985 gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 46,2 Prozent auf 132,7 Milliarden Yen zu. Dieser Zuwachs übertrifft bei weitem das erste Halbjahr 1984 mit einem Plus von 31,1 Prozent.

Überproportional war die mengenmäßige Zunahme der Importe im ersten Halbjahr 1985 mit 262,5 Prozent, da vermehrt kleinere Rechner eingeführt wurden. Insgesamt wurden rund 880 000 Computer aller Geräte importiert. Besonders rege war das japanische Importgeschäft mit Taiwan, gefolgt von Mexiko und Spanien.

Die japanischen DV-Ausfuhren in den ersten sechs Monaten des Jahres 1985 zeigten laut Zollstatistiken einen Zuwachs von "nur" noch 16,5 Prozent auf 553,5 Milliarden Yen. Für den Korrespondenzzeitraum 1984 hatten die Japaner noch ein Plus von 71,5 errechnet, das sich dann aber für das Gesamtjahr bereits auf 59,9 Prozent verringerte.

Den Rückgang begründen die Japaner mit der geringeren Ordertätigkeit der USA. Sie hatten wertmäßig nur unwesentlich und mengenmäßig sogar weniger DV-Geräte als von Januar bis Juni 1984 im Land der aufgehenden Sonne eingekauft. Nach wie vor aber sind die Staaten der wichtigste Handelspartner für Japan. Sie nehmen gut 55 Prozent aller DV-Exporte ab.