Jajah - der Stachel im Fleisch der TK-Konzerne

12.10.2006
Roman Scharf und Daniel Mattes treten in die Fußstapfen der Google-Gründer.
Roman Scharf und Daniel Mattes treten in die Fußstapfen der Google-Gründer.

Hinter Scharf und Mattes stehen inzwischen mächtige und erfolgsverwöhnte Geldgeber: Der milliardenschwere Risikokapitalgeber Sequoia Capital hat zum Beispiel mit Google an einer atemberaubenden Erfolgsstory mitgeschrieben und unter anderem auch bei Yahoo seine Finger im Spiel. Jajah ist die erste europäische Firma, in die Sequoia eingestiegen ist, berichtet Scharf stolz. Und so kam es auch, dass sich die Gründer im Silicon Valley in genau den Büros wiederfanden, in denen die legendären Google-Erfinder Sergey Brin und Larry Page einige Jahre zuvor ihren Welterfolg ausgetüftelt hatten. Jajah - sprich: Dschadscha - stammt aus der Sprache der australischen Ureinwohner und war zunächst nur der Spitzname eines Mitstreiters aus "Down Under", bevor er in einem Wiener Kaffeehaus zur Marke des Unternehmens auserkoren wurde. "Dem Mythos nach hieß der Erfinder des 'Bullroarers' so - das ist ein altes Kommunikationsinstrument der Aborigines", erzählt Scharf.

Was das Duo aus Wien sich vorgenommen hat, ist die Verschmelzung der klassischen Telefonie mit dem Internet. Für die "letzte Meile" zum Kunden wird die alte Infrastruktur genutzt. Dazwischen soll Jajah mit Hilfe eines in London stationierten Server-Parks den Preisbrecher spielen. "Die Leute wollen mit ihrem Telefon telefonieren und nicht mit dem Computer", sagt Scharf. Gerade in Deutschland seien besonders die Mobiltelefonate noch sehr teuer. In Österreich sei der Minutenpreis selbst im Vergleich zu den deutschen Discountern wie "Simyo" nicht einmal halb so hoch. Derzeit ist Scharf in Europa unterwegs, um Allianzen zu schmieden: mit Telefonherstellern und Mobilfunk-Discountern. "Wir wollen, dass jedes Handy auf der Welt Jajah nutzen kann." (dpa/ajf)