Google Glass, BlackBerry, iOS 7 & Co.

Jahresrückblick: Wearables, Tablets & Smartphones

30.12.2013
Von  und
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.

Mobile OSe: Platzhirsche und Frischlinge

Fangen wir mit einem mobilen Betriebssystem an, das 2013 nicht wirklich als Erfolg gefeiert werden konnte: BlackBerry 10. Dabei kann das Betriebssystem nicht wirklich etwas dafür, denn an der Bedienung, den Features und auch der App-Anzahl gab und gibt es wenig zu mäkeln. Das "Drumherum" machte dem Betriebssystem schwer zu schaffen. Immer mehr in Fahrt kommt dagegen Microsofts Windows Phone 8. In Deutschland kommt Windows Phone bereits auf einen Marktanteil von 8,5 Prozent. Laut den Analysten von Kantar World Panel waren es im Q3 des Vorjahres noch mickrige 2,5 Prozent. Damit kommt Windows Phone zumindest in Deutschland Apples iOS (10,7 Prozent) schon gefährlich nahe. Android dominiert mit 77,9 Prozent weiterhin.

Konträr diskutiert wurde und wird natürlich Apples iOS 7, das seit September verfügbar ist. Einigen ist es zu bunt, anderen zu schlicht und die Änderungen in der Bedienung sind vielen auch zu viel des Guten. Wenn ein seit Jahren gewohntes Bedienkonzept auch nur ein bisserl verändert wird, ist der Aufschrei bei vielen immer laut. Passieren musste aber etwas beim schon angestaubten iOS, denn sowohl Android als auch Windows Phone haben Apple in der Funktionalität in vielen Bereichen überholt.

Zumindest etwas für Aufsehen sorgte im Februar 2013 auch das von Mozilla vorgestellte Smartphone-Betriebssystem Firefox OS. Bei der Bedienung erinnert Firefox OS mit Sperr- und Startbildschirm, Benachrichtigungsleiste sowie App-Übersicht an Android und Co. Die Unterschiede stecken primär unter der Haube: So nutzt Firefox OS die Fähigkeiten des Web-Standards HTML5 und der Skriptsprache JavaScript, um direkt auf Hardware-Ressourcen zugreifen zu können. Durch HTML und JavaScript lässt sich Firefox OS auch sehr einfach individualisieren und für spezielle Gerätegattungen wie Senioren-Smartphones oder Mobile-TV-Devices anpassen und auf diese Funktionen einschränken, wie Dr. Hermann Lichte, Director Innovation Management, net mobile AG, im Gespräch mit TecChannel skizzierte.

Neben den erwähnten etablierten, bröckelnden und aufstrebenden mobilen Betriebssystemen haben es weitere Neulinge wie Sailfish OS von Jolla natürlich schwer. Die Entwicklerschmiede, gegründet von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern, bietet seit Ende November in Finnland das erste Smartphone mit Sailfish OS an. Als Besonderheit laufen auf dem System auch Android-Apps. Da sich die Geräte aber technisch nicht von Geräten wie iPhone 5S, HTC One, Google Nexus 5 oder Samsung Galaxy S4 mitsamt ihrer App-Flut abheben können, muss es in erster Linie der Preis machen. Bleibt zu hoffen, dass viele Startups wie Jolla einen langen Atem haben und weiter frischen Wind in die Szene bringen. (cvi)