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Jahr-2000-Problem bremst Sicherheitsanbieter

09.04.1999

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Axent Technologies, auf Computersicherheit spezialisierter Anbieter aus Rockville, Maryland, hatte am 30. März die Übernahme des britischen Konkurrenten PassGo Technologies angekündigt, und zwar zu einem Kaufpreis von 50 Millionen Dollar in Aktien. Der Axent-Kurs lag zu diesem Zeitpunkt um die 32 Dollar. Verschiedene Analysten äußerten ob der geplanten Akquisition ihre Zweifel. Hierzu kam eine Gewinnwarnung, worauf das Papier ins Bodenlose stürzte. Nach fünf Handelstagen war der Kurs bei unter zehn Dollar angelangt, ein Verlust von 71 Prozent.

Wie Axent hat auch der ebenfalls auf Sicherheitslösungen spezialisierte Anbieter Network Associates (NAI) die Finanzwelt vor unerwartet schlechten Ergebnissen gewarnt (CW Infonet berichtete). Beide Unternehmen begründen ihre momentane Krise mit den Folgen des Jahr-2000-Problems. Die potentiellen Kunden steckten bis über beide Ohren in den Vorbereitungen ihrer Systeme auf die Datumsumstellung, so daß alle sonstigen Projekte, die die gesamte IT-Infrastruktur eines Unternehmens beteffen, auf Eis gelegt würden. Analysten beobachten diese Entwicklung ebenfalls und gehen davon aus, daß sich die Situation bis Ende 1999 sogar noch verschärfen wird. Auch die ERP-Branche ist davon betroffen. Sowohl SAP als auch Peoplesoft hatten ihre jüngsten, nicht eben berühmten Quartalsergebnisse unter anderem mit Jahr-2000-Effekten gerechtfertigt.