Active Era kontrolliert One World

J.D. Edwards-Tool paßt Geschäftsabläufe flexibel an

23.12.1998
NEW YORK (gfh) - Jedes Unternehmen kann künftig Geschäftsideen ohne großen Aufwand in seiner Software für Enteprise Resource Planning (ERP) umsetzen. Dieses Versprechen will J.D. Edwards mit Hilfe der Werkzeugsammlung "Active Era" einlösen.

Der Hersteller verspricht - wie die Produktbezeichnung nahelegt - eine neue Ära im Umgang mit ERP-Software. Die Komplexität, Langwierigkeit und Kostspieligkeit jeder Änderung seien schlicht nicht mehr hinnehmbar gewesen. Etwas nüchterner loben die Marktbeobachter der International Data Corp. (IDC) das Konzept. J.D. Edwards sei mit Active Era der Konkurrenz technologisch um etwa zwei Jahre voraus.

Konkret hat J.D. Edwards unter dem Begriff Active Era eine Reihe bereits existierender Werkzeuge gebündelt, mit denen sich zum Teil während des laufenden Betriebs Geschäftsprozesse in dem ERP-Paket "One World" sowie in der ebenfalls hauseigenen Lieferkettenoptimierungs-Software "Scorex" verändern lassen. Wirklich neu ist dabei die jetzt in New York vorgestellte Entwicklungsumgebung, bei der Anwender die Prozesse mit Hilfe von grafischen Drag-and-drop-Mechnismen, also ohne Programmierung, gestalten können. Die eingedeutschte Version dieser "Active Console" wird im März 1999 zur CeBIT vorgestellt.

Möglich wird diese einfache Form der Veränderung oder Schaffung von Geschäftsprozessen durch die klare Trennung in technische und geschäftliche Werkzeuge, die "Business Activator" oder "Technology Activator" heißen. Entsprechend dieser Gliederung entscheidet der Anwender bei der Benutzung der Active Console, auf welche der beiden Werkzeuggruppen er zugreifen möchte. Beide Aktivatoren lassen sich grafisch bedienen, wobei der Hersteller die Handhabung mit der Veränderung der Bildschirmoberfläche von Windows über die Systemsteuerung vergleicht. Für Programmierer sei es jedoch auch möglich, auf Code-Ebene zu gehen.

Zu den weiteren Neuigkeiten über J.D. Edwards gehört, daß IBM Global Services One World in seinen weltweiten Vertrieb aufgenommen hat. Allein in den USA verfügt Big Blue über 600 Spezialisten für die betriebswirtschaft- liche Software, die aus dem AS/400-Umfeld stammt. Weitere 400 sollen dort 1999 eingestellt weden. Zahlen für Europa sind noch nicht bekannt.

Neu ist auch eine Vereinbarung mit Sun Microsystems über die Portierung von One World auf das neue Betriebssystem-Release "Solaris 7", um so von der 64-Bit-Leistung des Unix-Derivats zu profitieren. Zwar stammt der Großteil der J.D-Edwards-Kunden nach wie vor aus den Reihen der AS/400-Anwender, die vor Jahren modernisierte betriebswirtschaftliche Software läuft jedoch längst auch unter den gängigen Unix-Systemen sowie unter Windows NT.