Kapitalerhöhung von 1,2 auf 16 Millionen Mark

Ixos forciert mit Hilfe von SAP die Internationalisierung

09.01.1998

Zwar sei das Unternehmen durch eine Kapitalerhöhung von bislang 1,2 auf rund 16 Millionen Mark und damit einer im Branchendurchschnitt überdurchschnittlichen Eigenkapitalquote für das geplante Wachstum (jeweils deutlich mehr als 50 Prozent in den kommenden zwei Jahren) gut gerüstet, die Expansion gehe jedoch entsprechend schnell weiter. So sei im Geschäftsjahr 1996/97 (Ende: 30. Juni) der Umsatz auf 69,3 (Vorjahr: 42,7) Millionen Mark gestiegen; gleichzeitig war das Ergebnis mit einer Umsatzrendite vor Steuern von etwa fünf Prozent "durchaus erfreulich".

Hinter der Umsatzsteigerung verberge sich der weitere Wandel sowohl vom Softwareprojekt- zum Softwareprodukt-Unternehmen als auch zu einer international tätigen Company, erklärte Willy Söhngen, neuer Vertriebsvorstand von Ixos und zuvor Geschäftsführer von Lotus und Novell in Deutschland. Demnach werden bereits 50 Prozent der Umsätze mit Lizenzen sowie aus dem Wartungsgeschäft des Hauptprodukts "Ixos-Archive" erzielt, das Geschäftsprozesse unter R/3 optimiert.

Auslandsumsatz soll auf 50 Prozent ansteigen

Der Auslandsanteil an den Einnahmen betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 30 Prozent und soll dieses Jahr kräftig in Richtung 50 Prozent wachsen. Insgesamt werde der Umsatz 1997/98 vermutlich 110 Millionen Mark übersteigen. Ixos fokussiere dabei das Geschäft mit Dokumenten-Management-Systemen für SAP-Kunden, was zugleich der Internationalisierung des eigenen Geschäfts zuträglich sei. Als "strategischer Partner" von SAP profitiere man dabei natürlich auch vom Wachstum der Walldorfer. SAP ist bekanntlich seit 1993 mit zehn Prozent an dem Münchner Softwarehaus beteiligt; weitere zehn Prozent der Anteile hält Intel. Erst vor wenigen Wochen war zudem die US-Kapitalanlage-Gesellschaft Goldman Sachs im Rahmen einer Fondsbeteiligung mit 18 Prozent eingestiegen. Die Mehrheit der Anteile liegt aber nach wie vor bei den Firmengründern und Mitarbeitern.

Zur Kapitalerhöhung wurde erläutert, daß die Mittel aus offenen Rücklagen stammen, die bei besagten Investments von SAP und Intel gebildet wurden. Anläßlich der Unfirmierung in eine AG war es aus, wie es heißt, Gründen des für junge Unternehmen immer noch recht schwerfälligen deutschen Aktienrechts nicht möglich, die Umwandlung der Rücklagen in Höhe von rund 15 Millionen Mark in Aktienkapital vorzunehmen. Dazu mußte der jetzt vorliegende ordentliche Jahresabschluß abgewartet werden.