Eito prognostiziert für 2004 ein Wachstum von über drei Prozent

IuK-Markt in Westeuropa nimmt Fahrt auf

17.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Der westeuropäische IuK-Markt wächst wieder. Nachdem die Unternehmen 2002 noch ein Minus von 0,8 Prozent hinnehmen mussten, werden die Umsätze in diesem Jahr voraussichtlich um ein Prozent steigen. Diese Zahlen gehen aus der jüngsten Studie des European Information Technology Observatory (Eito) hervor.

"Auf europäischer Ebene ist damit die Trendwende erreicht", erklärte Bernhard Rohleder, Vorsitzender der Geschäftsführung des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und Neue Medien (Bitkom) e.V., vergangene Woche bei der Präsentation der Studie vor Journalisten in Frankfurt am Main. Rohleder bezog sich mit dieser Äußerung vor allem auf die Eito-Prognose für 2004, die von einem Zuwachs der westeuropäischen IuK-Industrie um 3,1 Prozent auf einen Gesamtumsatz von dann 609 Milliarden Euro ausgeht. Zum Vergleich: Wenn die Eito-Statistiker mit ihrer Wachstumsprognose für das laufende Jahr von einem Prozent Recht behalten, kommen die einschlägigen Anbieter 2003 auf ein Marktvolumen von rund 590 Milliarden Euro.

Rohleder sprach im Zusammenhang mit den jüngsten Eito-Zahlen von einem "ermutigenden Zeichen für Deutschland". Nun müsse man alles daran setzen, dass das Land nachzieht und "so schnell wie möglich Anschluss an die internationalen Wachstumsraten findet". Mit einem Plus von etwas mehr als zwei Prozent, das der Bitkom vor gut zwei Wochen für das kommende Jahr der deutschen IuK-Branche in Aussicht gestellt hat, sei man hierzulande "auf einem guten Weg", so Rohleder.

Aufschwung noch wackelig

Rohleder bestritt nicht, dass der Aufschwung in Deutschland wie auch in Westeuropa noch auf wackeligen Beinen steht. Die IuK-Wirtschaft verfüge aber unverändert über erhebliche Wachstums- und Beschäftigungspotenziale. Als Geschäftsfelder mit besonderen Expansionsaussichten nannte er IT- und Netzsicherheit, Wissens-Management, Web-Services sowie Angebote auf Basis breitbandiger Technologien wie UMTS und WLANs.

Der IuK-Weltmarkt wird von den Eito-Experten für das Jahr 2003 auf rund 2,21 Milliarden Euro beziffert. Rund 32 Prozent des Marktvolumen entfallen dabei auf die USA, zwölf Prozent auf Japan und sechs Prozent auf Deutschland. Innerhalb Westeuropas hält der deutsche IuK-Markt mit einem Anteil von 22 Prozent weiterhin die Spitzenposition, vor Großbritannien (21 Prozent), Frankreich (15 Prozent) und Italien (elf Prozent). Weltweit sei 2004 mit einem Plus von 5,3 Prozent zu rechnen, die US-amerikanische IT- und TK-Szene kann sich laut Eito im kommenden Jahr auf Zuwächse von vier Prozent freuen, führte Rohleder aus.

Der IT-Sektor bewegt sich in Westeuropa mit 0,7 Prozentpunkten noch leicht im Minus und wird nach Eito-Einschätzung bis Ende des Jahres ein Volumen von 285 Milliarden Euro erreichen. Für 2004 gehen die Experten von einem Wachstum um 2,2 Prozent auf 292 Milliarden Euro aus. Die Ausgaben für Telekommunikation steigen demgegenüber kontinuierlich an. Für das laufende Jahr wird hier ein Umsatzwachstum um 2,6 Prozent auf rund 305 Milliarden Euro erwartet; 2004 soll der westeuropäische TK-Markt laut Eito um 3,8 Prozent auf 317 Milliarden Euro zulegen.

Weiterhin rückläufig sind dabei die Umsätze mit Datenkommunikations- und Carrier-Infrastruktur-Equipment, die 2003 in Westeuropa rund 38 Milliarden Euro ausmachen dürften. Für das nächste Jahr wird hier aber ein Wachstum von immerhin zwei Prozent prognostiziert. Auch die Hersteller von Computerhardware (minus 4,1 Prozent) und TK-Endgeräten (minus 2,3 Prozent) müssen der Eito-Studie zufolge 2003 noch Umsatzeinbußen hinnehmen. Prinzipiell verlagere sich die Nachfrage sowohl im IT- als auch im TK-Sektor weg von der Hardware hin zu Software und Services. Entsprechend optimistisch sind hier die Eito-Analysten, die 2004 Zuwächse von 2,6 Prozent (IT-Services) beziehungsweise 4,2 Prozent (TK-Dienste) erwarten. (gh)

Abb: IuK-Markt Westeuropa: Wie sich die Euros verteilen

Services boomen: Schon jetzt machen Dienstleistungen im TK- und IT-Sektor rund ein Drittel des westeuropäischen Iuk-Marktes aus. Quelle: EITO/Bitkom