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iTunes Music Store: Auch in Deutschland 99 Cent

15.06.2004
Steve Jobs höchstpersönlich war heute nach London gekommen, um den Start des "iTunes Music Store" in einigen europäischen Ländern zu vermelden. Zum Start sind 700.000 Titel zum Preis von je 99 Cent verfügbar.

Steve Jobs höchstpersönlich war heute nach London gekommen, um den vermeintlich europaweiten Start des "iTunes Music Store" zu vermelden. Daraus wurde aber erst einmal nichts - Apples legaler Online-Musikverkauf, seit gut einem Jahr in den USA am Netz, startet heute zunächst nur in Deutschland, Frankreich und Großbritannien (zusammen mit den USA immerhin 60 Prozent des globalen Musikmarktes). Ein weiterer "paneuropäischer Store" in englischer Sprache soll im Oktober an den Start gehen.

Zum Start sind rund 700.000 Titel von allen fünf Majors und laut Jobs "Dutzenden" von Indie-Labels verfügbar (vor der Veranstaltung verteilte allerdings die Association of Independent Music eine Protestnote, in der sie sich beschwert, sie sei von Apple in den Vertragsverhandlungen vernachlässigt worden). In Deutschland kosten die meisten Songs inklusive Mehrwertsteuer 99 Cent, die Mehrzahl der kompletten Alben ist für 9,99 Dollar zu haben. Der Online-Store ist in Apples Jukebox-Software "iTunes" integriert, die man für Mac OS X und Windows kostenlos von www.itunes.com herunterladen kann. Ausführlichere Informationen zu den Features von iTunes finden sich unter hier.

Jobs machte deutlich, dass er für den iTunes Music Store (derzeit 70 Prozent Marktanteil bei legalen Musik-Downloads) nicht Wettbewerber wie Napster oder OD2 als Konkurrenz sieht, sondern die Musikpiraterie. Dieser will er mit einem qualitativ hochwertigen, komfortablen, teilweise exklusiven (und natürlich legalen) Angebot entgegentreten.

Den Show-Part der Ankündigungsveranstaltung bestritt die 23-jährige R&B-Sängerin und -pianistin Alicia Keys, die es allerdings nicht ganz einfach hatte, dem Publikum im Old Billingsdale Market Reaktionen zu entlocken. Jobs machte übrigens noch einige interessante Andeutungen in der Richtung, dass Apple auch mit Automobilherstellern an Konzepten zur einfacheren Nutzung digitaler Musik arbeitet - die heimische Wohnung bedient der Hersteller aus Cupertino ja bereits mit der kürzlich vorgestellten mobilen und Audio-Streaming-fähigen 802.11g-Basissstation "Airport Express", die ab Juli für 149 Euro erhältlich sein soll. (tc)