ITU plant Toolkit zum Schutz gegen Internet-Bedrohungen

27.10.2006
Eine Sammlung von Werkzeugen soll die weltweite Entwicklung von Maßnahmen gegen Cyber-Kriminalität beschleunigen.

Die International Telecommunication Union (ITU) will die globale Implementierung von Initiativen gegen Cyber-Kriminalität vorantreiben. "Bislang haben weltweit nur etwa 20 bis 30 Länder Programme zum Schutz kritischer Informationsinfrastrukturen implementiert", gibt Robert Shaw, Leiter der Strategie- und Planungseinheit bei der ITU (SPU), zu bedenken. Abhilfe soll hier eine Art "schlüsselfertiges" Toolkit schaffen, das sich drei Themengebieten widmen wird: Zum einen soll ein voraussichtlich auf zwei Jahre angelegtes Programm unter anderem Hilfestellung bei der Kriminalisierung von Aktivitäten wie Hacking oder DoS/DDoS-Attacken leisten, aber auch Ratschläge zum Aufbau entsprechender Polizeiabteilungen bieten.

Des Weiteren wird das Werkzeugset beim Aufbau von Kapazitäten im Hinblick auf Gesetzgebung und Strafverfolgung unterstützen. Dies soll beispielsweise in Form von Schulungen für Entwicklungsländer geschehen, um diesen zu helfen, die Problematik zu verstehen und ihre Gesetze entsprechend anzupassen. Laut Shaw sind bereits für das kommende Jahr Trainingsprogramme in Ägypten und Südafrika geplant.

Darüber hinaus soll die Tool-Sammlung dabei helfen, die Überwachungs-, Warnungs- und Reaktionsfähigkeit der Länder gemäß dem CERT-Programm des US-amerikanischen Software Engineering Institute zu entwickeln, berichtet Shaw. Letzteres ist ein von der Carnegie Mellon University betriebenes Forschungs- und Entwicklungszentrum, das Internet-Sicherheitslücken sowie langfristige Veränderungen in vernetzten Systemen untersucht und Informationen und Schulungen zur Verbesserung der Sicherheit entwickelt. (kf)