Der Schwerpunkt liegt im Kommunikationsbereich:

ITT investiert 15 Milliarden Mark in Europa

14.12.1984

FRANKFURT (ru) - Ein Investitionsprogramm von 15 Milliarden Mark hat die ITT Corp. für ihre europäischen Tochtergesellschaften von 1985 bis 1989 vorgesehen. Davon entfallen 6,4 Millionen Mark auf die 50 ITT-Töchter in der Bundesrepublik.

"Das Investitionsvolumen für Deutschland zeigt den wahren Maßstab unseres Vertrauens in diese Gesellschaft und dieses Land", erklärt Daniel P. Weadock, Präsident der ITT Europe Inc. vor Journalisten in Frankfurt. Mit den 6,4 Milliarden Mark wird ITT 50 Prozent mehr investieren als in den vorangegangenen fünf Jahren.

Es entfallen 4,2 Milliarden Mark auf den Bereich Forschung und Entwicklung, primär für höchstintegrierte Bauelemente und digitale Systeme. Allein der größten deutschen ITT-Tochter SEL (Standard Elektrik Lorenz AG) in Stuttgart fließen hiervon 2,7 Milliarden Mark zu; 220 Millionen Mark gehen an den Freiburger Halbleiterhersteller ITT Intermetall GmbH. An reinen Kapitalinvestitionen sind 2,2 Milliarden Mark vorgesehen. SEL erhält von dieser Summe eine Milliarde, Intermetall 320 Millionen Mark.

ITT beschäftigt in Europa 133 000 Mitarbeiter, die 50 Prozent des Gesamtumsatzes erwirtschaften. In Deutschland zählt der US-Konzern 51 000 Beschäftigte und rechnet für die laufende Rechnungsperiode mit einem Umsatz von 7,4 Milliarden Mark. Durch das jetzt vorgestellte Investitionsprogramm hofft ITT, den Umsatz in Deutschland bis 1989 um 65 Prozent auf 12,2 Milliarden Mark steigern zu können. Gleichfalls soll die Exportquote schneller steigen und 1983 ein Drittel der Umsätze - gut 4 Milliarden Mark - erreichen.

Das Schwergewicht in den kommenden Jahren, so Weadock, liegt eindeutig auf dem Kommunikationssektor. Dazu zählen die Weiterentwicklung des digitalen Vermittlungssystems, des integrierten Breitbandfernmeldenetz (IBFN) bis hin zu Software-Kreationen.

Investitionskerne der SEL, so deren Vorstandsvorsitzender Dr. Helmut Lohr, für die kommenden fünf Jahre sind der Einsatz von CAD/CAB, CAM und CM. Ferner flexible Automatisierung, Verfahrensoptimierung, die Beschaffung von Entwicklungsrechnern und Prüfgeräten sowie Strukturmaßnahmen. Allerdings sei an eine Aufstockung der Mitarbeiterzahl von derzeit etwa 31 000 derzeit nicht gedacht.