Mit dem Firmennamen wurde auch das Anbieterprofil geändert

Itos bringt RISC-Workstation zum Preis eines 80486er PCs

30.03.1990

HANNOVER (zek)-Eine neue Unternehmenskonzeption und ein Hardwareangebot vom PC über eine Workstation bis zum Mini präsentierte die ehemalige CTM auf der CeBIT. Die augenfälligste Änderung ist der neue Firmenname "Itos Computer". Itos-Chef Harald Speyer will noch im laufenden Geschäftsjahr die wirtschaftliche Talfahrt des Unternehmens beenden und wieder schwarze Zahlen schreiben.

Der neue Name steht für "Intelligente Technik für Organisation und Systeme", er war gleichzeitig bisher der Name für das CTM-eigene Betriebssystem. Als Grund für die Namensänderung nannte Speyer, daß derName CTM-Computertechnik Müller-gerade im internationalen Bereich zu widersprüchlich wirkte. Die beiden Ex-Commodore Manager Speyer und Walter Bartholomä hatten die CTM zum l. Juli 1989 von der SEL erworben. Sie begannen sofort, das Unternehmen vom Systemhaus zum Hardwarehersteller umzustrukturieren. Die Hauptmaßnahmen waren eine Verringerung der Mitarbeiterzahl von 640 auf260 und die Entwicklung neuer PCs, Workstations und Multiprozessor-Minis. So wird die PC-Linie mit einem 486er Rechner abgerundet, der mit 25 MHz getaktet ist. Mit dem "Itos 3020" präsentiert das Unternehmen den ersten eigenentwickelten Unix-Mini. Die CPU basiert auf dem Motorola 68030 und ist mit 33 MHz getaktet. Als Betriebssystem dient "Multix", ein von Itos entwickeltes Unix-Derivat auf der Basis von AT&T Unix V 3. 1. Das System ist kompatibel zu den Standards von AT&T, X/Open und Posix.

Eine weitere Premiere ist die Unix-Workstation Itos 2000 WS. Sie basiert auf dem RISC-Chipsatz von Mips. Mit diesem Gerät verfolgt Speyer das ehrgeizige Ziel, eine RISC-Workstation zum Preis eines High-end-PC mit den Prozessoren 80386 oder 80486 anzubieten. Besonders Anwendern im technischwissenschaftlichen Bereich und sogenannten "Power-Usern" soll damit der Sprung vom PC in die Workstationwelt erleichtert werden. Inklusive Monitor und 100MB-Festplatte soll das System rund 25000 Mark kosten. Das System, das in einem PC-ähnlichen Gehäuse untergebracht ist, läuft unter Unix V. 3 und hat eine Rechenleistung von rund 14 MIPS. Es soll ab Jahresmittelieferbar sein.