Itil-Siegel schafft zu wenig Transparenz

22.09.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Der auf Itil aufsetzende Standard BS 15000 zertifiziert nur einzelne Abläufe wie etwa dem Call-Center-Betrieb und Helpdesk oder einzelne Kundenbeziehungen. Das haben bereits einige Anwenderunternehmen getan, so zum Beispiel die Salzburg AG. Der Energieversorger aus Österreich strebt damit eine kontinuierliche Verbesserung der IT-Abläufe und nutzt das Siegel, um gegenüber Vorstand und Kunden Qualität belegen zu können. "Der Trend geht dahin, die gesamte IT zu zertifizieren", berichtet Marcus Giese, Change- und Release-Manager beim TÜV Süd und BS-15000-Auditor.

Standard schafft Transparenz

Generell hält Gartner-Analyst Mingay zwar viel von Itil-Implementierungen, aber wenig von BS-15000-Zertifikaten für interne IT-Abteilungen. "Ich würde jeder Organisation eine regelmäßige Selbstkontrolle empfehlen, wie sie auch BS 15000 vorsieht", erläuterte Mingay. "Ein Zertifikat zu erwerben, ergibt für die Mehrheit der internen Abteilungen aber keinen Sinn." Bei der Verpflichtung externer Partner könnten Anwenderunternehmen hingegen das Risiko dürftiger Dienste minimieren, wenn sie nur zertifizierte Anbieter wählen. Für Service Provider ist BS 15000 somit nicht nur eine Möglichkeit zur laufenden Verbesserung ihrer IT-Abläufe: "BS 15000 hat Außenwirkung. Das Zertifikat ist auch ein Marketing-Instrument", ergänzt BTs IT-Leiter Elbs.