Itil-Siegel schafft zu wenig Transparenz

22.09.2005
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

An diese Ausführung knüpft Nico Jäckel, Geschäftsführer Marketing und Vertrieb der G-NE GmbH, Anbieter von Lösungen für das Service-Level-Management aus Karlsruhe, seine Kritik an. "Die Zertifizierung ist auch dann möglich, wenn die vorgeschriebenen Prozesse nur bedingt mit Leben gefüllt werden", bemängelt er. Ebenso wie Itil lasse BS 15000 den Unternehmen viel Interpretationsspielraum, wie die Prozesse umzusetzen sind. Wichtig sei lediglich, dass sie dokumentiert sind, so Jäckel.

British Standard 15 000 (BS 15 000)

Der Standard BS 15000 wurde im Jahr 2000 von der Britisch Standard Institution (BSI) entwickelt. Er orientiert sich am Handbuch "IT Infrastructure Library" (Itil).

BS 15 000 besteht aus zwei Teilen:

Teil 1: BS 15000 1:2002 enthält die eigentlichen Anforderungsnormen für Organisationen, die ein Zertifikat haben möchten. Der Standard besteht aus folgenden zehn Sektionen:
Teil 2: BS 15000 2:2003 wird auch als "Code of Practices" bezeichnet. Darin sind Empfehlungen sowie beispielhafte Verfahren zur Umsetzung von Service-Management-Prozessen aufgelistet. Dieser Teil bereitet Organisationen auf die Zertifizierung vor.

• Geltungsbereich;

• Bedingungen und Definitionen;

• Anforderungen an ein Management-System;

• Planung und Umsetzung des Service-Managements;

• Einführung von neuen oder geänderten Diensten;

• Prozess für die Servicelieferung;

• Prozess für das Beziehungs-Management;

• Lösungsprozess;

• Kontrollprozesses;

• Release-Prozess.

Das Zertifikat gilt jeweils nur für drei Jahre und wird durch jährliche Überwachungsaudits ergänzt. Für das Siegel muss geklärt sein, wer die Verantwortung für die Prozesse trägt. Außerdem fordert der Standard, Leistungen zu dokumentieren und Schlüsselkompetenzen nachzuweisen. Zudem muss sich die begutachtete Organisation Ziele stecken und die Fortschritte dem Auditor nachweisen.

Ständige Verbesserung angestrebt