Was CIOs akut beschäftigt

Itil in den Köpfen der Mitarbeiter

30.01.2009
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.
Sie sind seit knapp fünf Monaten im Job. Können Sie da überhaupt schon Erfolge verzeichnen?
Dietmar Schlößer, Deloitte & Touche
Dietmar Schlößer, Deloitte & Touche

Es kommt darauf an, wie man Erfolg definiert. Manche sprechen erst von einem Erfolg, wenn sie die Früchte ernten können, andere schon, wenn sich das erste zarte Grün zeigt. Ich halte es mit Letzteren. Große Ziele erreicht man nur in kleinen Schritten. Beispielsweise habe ich zunächst einmal herausfinden wollen, wie das Unternehmen tickt, also in welche Organisation und Abläufe ich die IT einbetten muss. Dann muss ich mich darauf konzentrieren, die operativen Kundenanforderungen zu erfüllen. Da unterscheidet sich eine Wirtschaftsprüfung nicht von einem Industrieunternehmen.

Zudem war es mir wichtig, Akzeptanz zu erzielen. Ich habe ein Netzwerk mit anderen Entscheidungsträgern aufgebaut. Wenn ich von dort die Rückmeldung erhalte, dass man mich als Gesprächspartner ernst nimmt, ist das für mich durchaus ein Erfolg.

Ähnliches erlebe ich bei der Umsetzung von Itil im Service-Management, die wir kürzlich in Angriff genommen haben. Hier ist es entscheidend, in den Köpfen der Mitarbeiter etwas zu verändern. Und ich spüre, dass sie beginnen, anders zu denken. Das werte ich ebenfalls als Erfolg.

Was mich sonst noch umtreibt, ist beispielsweise das Thema Compliance, das für uns einen hohen Stellenwert hat. Zudem plant unsere Geschäftsführung, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten weiter zu wachsen. Das Bemühen um mehr Effizienz, beispielsweise Zeit- und Kostenersparnis durch Mobility, ist für uns allerdings ein langfristiges Thema; es war schon vor der Krise eines und wird auch nachher eines bleiben. (Februar 2009)