Itelligence verspürt Rückenwind

16.03.2006
Der SAP-Spezialist baut auf die neue Mittelstandsinitiative.

Die Zeichen dafür, dass sich die deutsche IT-Servicebranche erholt, mehren sich. Marktforscher rechnen mit einem Wachstum von zwei bis vier Prozent. "Wir wollen stärker als der Markt wachsen", kündigte Herbert Vogel, Vorstandsvorsitzender der Itelligence AG, gegenüber der computerwoche an. "Das gilt im Übrigen für alle Regionen und alle Segmente."

Das Unternehmen erzielt mittlerweile mehr als die Hälfte der Einnahmen in Ländern wie den USA, Polen und der Schweiz. Zum wichtigsten Auslandsmarkt mauserten sich die USA, wo Itelligence im Jahr 2005 etwa 35,9 Millionen Euro einnehmen konnte. Hingegen schrumpfte das Deutschland-Geschäft im vergangenen Jahr um 1,1 Prozent auf 64,2 Millionen Euro. Insgesamt kletterte der Umsatz von Itelligence im Jahr 2005 um gut sechs Prozent auf 139 Millionen Euro.

Die Zuversicht, auch der Heimatmarkt leiste künftig seinen Beitrag zum Unternehmenswachstum, gründet der CEO auf die anziehende Konjunktur. "Damit steigt auch die Nachfrage nach Experten", hofft Vogel. "Wir sehen auch wieder einen leichten Preisanstieg." Gefragt seien vor allem Spezialisten mit Prozess- und Industrie-Know-how. Die herkömmliche Modulberatung im SAP-Umfeld etwa für Standardlösungen in Personalabteilungen und im Rechnungswesen sei hingegen kaum noch zu verkaufen.

Itelligence konzentriert sich ausschließlich auf SAP-nahe Services für mittelständische Kunden. Derzeit erzielt der Dienstleister etwa 30 Prozent des Umsatzes mit Angeboten wie Application-Hosting und -Management. "Mittelfristig soll dieser Wert auf 40 Prozent steigen", sagte Vogel. Große Hoffnungen setzt er in die neue Mittelstandsinitiative der SAP. Bislang versperrte der SAP-Direktvertrieb den Partnern den Zugang zu Kunden mit einem Jahresumsatz von mehr als 130 Millionen Euro pro Jahr. Künftig dürfen die SAP-Systemhäuser auch Unternehmen mit bis zu 500 Millionen Euro Jahreseinnahmen Lizenzen, Services und Wartungsdienste anbieten. (jha)