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Itelligence leidet unter Investitionszurückhaltung

07.08.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Frankfurter SAP-Dienstleister Itelligence AG hat nach einem schwachen zweiten Quartal 2003 seine Umsatz- und Ergebnisprognose für das Gesamtjahr gesenkt.

Wie das Unternehmen am heutigen Donnerstag bekannt gab, gingen die Einnahmen im Berichtszeitraum im Vergleich zum vorangegangenen ersten Quartal um etwa zwei Prozent von 38,6 Millionen auf 37,7 Millionen Euro zurück. Insgesamt erwirtschaftete Itelligence damit im ersten Halbjahr einen Umsatz von 76,3 Millionen Euro - das sind rund zwölf Prozent weniger als im entsprechenden Vorjahreszeitraum (86,6 Millionen Euro). Bei einem stabilen Wechselkurs wären die Erlöse nach eigenen Angaben um lediglich 7,7 Prozent gesunken.

Die Konjunkturschwäche in Europa wirkte sich laut Itelligence insbesondere auf das Beratungsgeschäft aus, das mit 53,2 Millionen etwa zehn Millionen Euro weniger Einnahmen als in der Vergleichsperiode 2002 erwirtschaftete. Der Umsatz im Outsourcing- und Servicegeschäft lag dagegen mit 14,4 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau. Bei den Lizenzerlösen erzielten die Frankfurter sogar einen leichten Anstieg von 7,6 Millionen auf 8,1 Millionen Euro.

Hoffnung bereitet auch das US-Geschäft, wo das Unternehmen bereits erste Anzeichen einer Marktbelebung erkennen kann: Itelligence verbuchte hier ein Umsatzplus von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei stabilem Wechselkurs hätte der Zuwachs sogar 43 Prozent betragen, teilte eine Unternehmenssprecherin mit.

Wegen der allgemein schwierigen Rahmenbedingungen hatte der Dienstleister im ersten Halbjahr seinen Restrukturierungskurs fortgesetzt. und den Abbau von Stellen sowie weitere Kostensenkungsmaßnahmen eingeleitet. Das Management verspricht sich allein von den Stellenstreichungen ab 2004 Einsparungen von knapp 15 Millionen Euro jährlich. Zunächst jedoch belasteten die angefallenen Restrukturierungskosten das Halbjahresergebnis mit 2,7 Millionen Euro. Als Resultat verschlechterte sich das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Jahresvergleich von plus 500.000 auf minus 5,3 Millionen Euro. Der Nettofehlbetrag kletterte von 1,2 Millionen auf 6,8 Millionen Euro.

Der Vorstand geht nun für 2003 nur noch von Einnahmen zwischen 140 Millionen und 145 Millionen Euro aus. Die EBITA-Marge (EBITA = Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen) werde im Bereich von minus vier bis minus sechs Prozent liegen, teilte das Unternehmen mit. Mitte Mai hatte Itelligence noch erwartet, bei 150 Millionen bis 155 Millionen Euro Umsatz ein ausgeglichenes EBITA-Ergebnis zu erreichen (Computerwoche online berichtete). (mb)