Konsolidierung und Virtualisierung

IT-Zentralisierung ist wieder en vogue

10.03.2010
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Zentrale IT bringt auch Nachteile

Das zentrale Modell bringt indes nicht nur Vorteile. Die Reaktionszeiten auf Anforderungen der Fachabteilungen könnten sich verlängern, wenn keine IT-Spezialisten mehr vor Ort sind, wenden Kritiker ein, Innovationen würden womöglich verzögert oder fielen ganz unter den Tisch. Gartner-Analyst Mark McDonald empfiehlt CIOs deshalb einen hybriden Ansatz, der die Vorteile beider Konzepte kombiniert und deren Schwächen eindämmt: "CIOs müssen sich nicht für das eine oder andere Extrem entscheiden." Ratsam sei es beispielsweise, IT-Ressourcen, die sehr eng mit den Bedürfnissen der Fachabteilungen verbunden sind, weiterhin dezentral zu organisieren.

Für ein hybrides Modell plädiert auch der amerikanische IT-Management-Berater Harwell Thrasher. Unternehmen sollten jeden Aspekt der IT-Infrastruktur einzeln betrachten und dann entscheiden, welche Bereiche sich in einer zentralen Organisation effizienter betreiben lassen, lautet sein Rat. Er zählt dazu beispielsweise User Help Desks, große IT-Einkäufe und die Planung von Katastrophenschutzmaßnahmen. Auch Data-Warehousing-Installationen oder unternehmensweite Systeme wie E-Mail oder Web-Server seien in einer zentralen Organisation am besten aufgehoben. (wh)