IT-Vergütung 2006: Keiner kommt zu kurz

08.03.2006
Von 
Hans Königes war bis Dezember 2023 Ressortleiter Jobs & Karriere und damit zuständig für alle Themen rund um Arbeitsmarkt, Jobs, Berufe, Gehälter, Personalmanagement, Recruiting sowie Social Media im Berufsleben.
In diesem Jahr steigen die Einkommen der IT-Führungskräfte durchschnittlich um 3,5 bis 3,8 Prozent, wie die Gehaltsexperten von Towers Perrin im Auftrag der COMPUTERWOCHE ermittelten.

Optimismus macht sich breit. Die Konjunktur zieht an, der Branchenverband Bitkom meldet steigende Umsätze seiner Mitgliedsunternehmen, und auf dem IT-Arbeitsmarkt werden die Fachleute wieder stärker nachgefragt. Einige Arbeitgeber fangen sogar schon wieder an, über die fehlenden Spezialisten zu jammern. Der wachsende Bedarf macht sich auch im Einkommen bemerkbar, wie die aktuelle Vergütungsstudie der internationalen Unternehmensberatung Towers Perrin belegt.

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  • welche Trends sich in der Vergütung abzeichnen;

  • was Firmen IT-Managern in Deutschland jährlich überweisen;

  • was IT-Führungskräfte im europäischen Ausland verdienen.

"Dieses Jahr gibt es keine wirklichen Verlierer", meint Martin Hofferberth, Experte für IT-Gehälter bei Towers Perrin. Die Unternehmen hätten ihre Hausaufgaben in puncto Umstrukturierung und Umbau beendet und können sich wieder stärker dem eigentlichen Geschäft zuwenden. Hofferberths Auswertungen zeigen, dass im vergangenen Jahr auf allen Hierarchiestufen Zuwächse stattfanden.

Martin Hofferberth, Towers Perrin: 'Die Grundvergütung steigt langsam, der variable Anteil wird größer.'
Martin Hofferberth, Towers Perrin: 'Die Grundvergütung steigt langsam, der variable Anteil wird größer.'

Eindeutiger Trend, der sich auch die Jahre davor abzeichnete und sich jetzt wieder bestätigt: Die Grundvergütung steigt nur ganz langsam, der Topf für die leistungsbezogene Vergütung wird größer. Machte die variable Komponente in vielen Unternehmen früher etwa fünf bis sieben Prozent aus, versuchten die Personaler jetzt die Zehn-Prozent-Marke zu erreichen - Ausnahme bleibt nach wie vor der Vertrieb, wo der leistungsbezogene Teil ständig steigt und in vielen Firmen über ein Drittel des Gehalts beträgt.

"Die Betriebe haben ihre Lehren aus der Hype-Zeit des Internets gezogen", sagt Hofferberth. Die hohen fixen Gehälter im Allgemeinen und die exorbitanten Einstiegsgehälter im Besonderen von 45.000 bis 50.000 Euro würden heute nur in Ausnahmefällen gezahlt. Realistischer sei ein Salär um die 35.000 Euro pro Jahr. Aufgabe der Personaler werde künftig sein "für Transparenz und interne Gerechtigkeit zu sorgen". Leichter gesagt als getan.