IT-Überwachung: Zehn Gründe, warum Anwender paranoid sein sollten

30.08.2007

8. Ihr ISP weiß zuviel

Sind Sie der Meinung, dass Google mehr über Sie weiß als Ihre Eltern? Dann denken Sie vorher lieber darüber nach, was Ihr ISP (Internet Service Provider) alles über Sie weiß. Als Gateway aller Internet-Kommunikation können die Provider detaillierte Protokolle über alles erstellen, was Sie jemals online getan haben: E-Mail, Surfen, Chats, Datendownloads, um nur einiges zu nennen. Die Versuchung, diese Datenmengen im Zuge polizeilicher Ermittlungsarbeiten zu verwenden, ist groß. Nicht umsonst wird die sechsmonatige Vorratsdatenspeicherung von Telefon- und Internetverbindungsdaten voraussichtlich ab dem 1. Januar 2008 für in Deutschland ansässige ISPs und TK-Konzerne per Gesetz zur Pflicht.

"Wir haben mehr Vertrauen in unsere Provider als geboten", stellt Jim Harper vom Cato Institute fest. "Auch wenn wir es nicht sehen, verlassen eine Menge sensibler Daten tagtäglich unsere eigenen vier Wände in Richtung ISP. Es wäre fatal zu glauben, dass wir uns auf die Provider verlassen können, was den Datenschutz angeht. Besonders die unkontrollierte Weiterverwendung der Informationen durch Dritte ist ein immerwährendes Risiko", warnt Harper. Er habe bereits gehört, dass ISPs anonymisierte Informationen über ihr Datenaufkommen weiterverkauft hätten. "Es wäre noch viel schlimmer, wenn wir beispielsweise herausfänden, dass diese anonymen Daten von den Käufern bis ins Detail wieder lesbar gemacht werden könnten".

Fazit: Können Sie Ihrem ISP vertrauen? - Seien Sie sich da nicht so sicher…

Punkte auf der Paranoia-Skala: 3,5