IT-Überwachung: Zehn Gründe, warum Anwender paranoid sein sollten

30.08.2007

4. Informationshändler verpfuschen Ihre Daten

Jeder, der eine Hintergrundüberprüfung oder Bonitätskontrolle über Sie anfordert – oder anderen zur Verfügung stellt – besitzt augenblicklich jede Menge sensible Daten über Sie. Zu den potenziellen Empfängern zählen Behörden, Gerichte, Kreditbüros, Banken, Versicherungen, Telekommunikationsunternehmen und Arbeitgeber. Das Problem: Die erhaltenen Daten müssen a) nicht unbedingt korrekt sein, sie können b) weit über das hinausgehen, was Sie über sich preisgeben möchten und sie sind c) kaum zu korrigieren.

Informationshändler haben sich zu "Data-Mining-Shops" gewandelt, die alles verkaufen, was es zu verkaufen gibt – von Kreditwürdigkeitsinformationen bis hin zu polizeilichen Ermittlungsakten. Eine Studie der U.S. Public Interest Research Group aus dem Jahr 2004 zeigt, dass 80 Prozent aller amerikanischen Bonitätsprüfungsergebnisse falsche Angaben aufweisen. Ein Viertel dieser Fehler ist so eklatant, dass sie negative Folgen haben können – etwa die Verweigerung eines Kredits oder einer Arbeitsstelle.

Was kann man tun? Am besten informieren Sie sich darüber, welche Daten über Sie auf dem Markt existieren. Eine (kostenpflichtige) Selbstauskunft bei der Schufa einzuholen, ist beispielsweise in Deutschland immer lohnenswert – wenn Sie damit inkorrekte Informationen über sich aufdecken und verbessern können, umso mehr. Über das neue Online-Portal der Schufa können Sie seit diesem Jahr auch eine Art Abonnement abschließen und ein Jahr lang jederzeit auf Ihre Daten zugreifen, die turnusmäßig einmal im Quartal auf den neuesten Stand gebracht werden. Wenn Sie allerdings auf einer "schwarzen Liste" von E-Commerce-Anbietern stehen – Pech gehabt.

Fazit: Sie sollten wissen, welche Daten über Sie im Umlauf sind. Halten Sie sich deshalb Ihre Freunde nah - aber Ihre Informanten noch näher.

Punkte auf der Paranoia-Skala: 3