Die IT GmbHs suchen ihre neue Rolle

IT-Töchter: Der Ausverkauf ist vorbei

25.03.2008
Von 
Karsten Leclerque ist Principal Consultant - Outsourcing & Cloud bei PAC (Pierre Audoin Consultants) in München.

Stärken im Prozess-Know-how

Die intimen Kenntnisse der Muttergesellschaft und der spezifischen Prozesse sind aber nicht nur im Drittmarkt hilfreich. Sie helfen insbesondere dann, wenn die Tochter mit externen Wettbewerbern um die Aufträge der Muttergesellschaft konkurrieren muss. Viele Konzernlenker erachten die Ausgründung daher auch als Alternative zwischen Cost-Center und Outsourcing.

Dementsprechend hat sich der Ausverkauf der IT-Töchter seit 2004 deutlich verlangsamt. Unternehmen, die nicht unmittelbaren finanziellen Zwängen unterliegen, tendieren dazu, die Bedeutung der IT für das Unternehmen genau zu prüfen und in vielen Fällen der internen Optimierung den Vorzug zu geben. Das schließt eine gezielte Auslagerung einzelner Services jedoch nicht aus.

Schnelle Sparmaßnahmen - in den letzten Jahren angesichts der schwierigen wirtschaftlichen Situation vieler Konzerne der häufigste Grund für den Verkauf der IT-Tochter - weichen längerfristigen Investments in IT. Das Potenzial, das sich aus dem Einsatz moderner Technologien und Konzepte ergibt, ist noch lange nicht ausgeschöpft: Shared-Services-Modelle, Virtualisierung und Service-orientierte Architekturen versprechen Effizienzgewinne und erhöhte Flexibilität auch bei interner Umsetzung.