Über die Hälfte der 203 von IDC befragten Unternehmen in Deutschland mit mehr als 500 Mitarbeitern, die bereits IT Service Management (ITSM) betreiben, richten ihre IT-Services bereits an den Geschäftszielen aus. Weitere 19 Prozent planen dies. Die von IDC erhobenen Zahlen verleiten auf den ersten Blick zum Rückschluss, dass ein Umdenken in den IT-Abteilungen hin zur Ausrichtung an den Unternehmenszielen stattgefunden hat beziehungsweise bevorsteht.
Weit gefehlt: Denn bei näherer Betrachtung der Studie zeigt sich, dass sich die befragten IT-Fach- und Führungskräfte dabei zu einseitig auf die IT-Kosten fokussieren. Das hat zur Folge, dass die IT einen nicht ausreichenden Beitrag zur Wertschöpfung des Unternehmens beiträgt und langfristig ihre eigene Existenz gefährdet.
? In der Studie stellen Sie fest, dass ein Großteil der befragten Unternehmen, die bereits IT Service Management betreiben, durch ihre IT-Kostenfokussierung einen zu einseitigen Schwerpunkt setzen. Gehen die Verantwortlichen am eigentlichen Ziel vorbei?
Matthias Kraus: Das strategische Ziel von IT-Abteilungen sollte sein, ihre Investitionen an den Unternehmenszielen auszurichten und einen Beitrag zur Wertschöpfung zu leisten. Doch auf unsere Frage, wie IT-Abteilungen den messbaren Beitrag zur Wertschöpfung darstellen, antworten über die Hälfte der befragten Unternehmen, dass sie die Reduzierung der IT-Kosten aufzeigen. Das verdeutlicht wie stark die IT-Abteilungen noch immer auf sich selbst, respektive die IT-Kosten, fixiert sind. Die Abteilungen müssen das eigentliche Ziel erst noch ins Visier nehmen.