IT-Service-Deals verlieren an Umfang

25.02.2005
Selektives Outsourcing lässt Vertragsvolumina der großen Anbieter schrumpfen.

Die großen Player im IT-Servicemarkt müssen sich mit immer geringeren Vertragsumfängen zufrieden geben. So unterzeichnete IBM Global Services im vierten Quartal Abschlüsse im Gesamtwert von 12,7 Milliarden Dollar - 27 Prozent weniger als im gleichen Quartal des Vorjahres (17,3 Milliarden Dollar). Der Marktführer schätzt den 2004 erzielten Gesamtwert aller neuen Verträge dadurch nur auf 111 Milliarden Dollar. 2003 waren es noch 120 Milliarden Dollar.

Auch EDS musste im vierten Quartal einen Rückgang um fünf Prozent von vier Milliarden auf 3,8 Milliarden Dollar hinnehmen. Erhofft hatte sich der IT-Dienstleister ein Quartalsvolumen von 5,5 Milliarden Euro. Bei Accenture sank der Auftragswert ebenfalls zum Jahresende: Im Ende November abgelaufenen ersten Quartal schloss der Anbieter Deals über 4,03 Milliarden Dollar ab. Ein Jahr zuvor waren es noch 5,05 Milliarden Dollar. Vor allem die Outsourcing-Verträge haben an Umfang verloren: Ihr Gesamtwert fiel im betrachteten Zeitraum von 2,98 Milliarden auf 2,07 Milliarden Dollar.

Die Branchenriesen hatten in den vergangenen Jahren vor allem davon profitiert, dass ihnen die Kunden ihre gesamte IT-Infrastruktur übergaben. Deals im Wert von mehreren 100 Millionen Dollar waren keine Seltenheit. Inzwischen zeichnet sich ein Trend zum kurzfristigen und selektiven Outsourcing ab: Statt einem großen beauftragen die Anwender lieber verschiedene kleinere Anbieter mit der Verwaltung von Hardware, Anwendungen und Netzinfrastruktur. Dazu trägt einerseits der wachsende Wettbewerb im IT-Servicemarkt bei. Zum anderen sind die CIOs erfahrener im Umgang mit Outsourcing-Deals, aber auch kritischer geworden.

Die Gewinner dieser Entwicklung sind Second-Tier-Player, wie beispielsweise Perot Systems: Der texanische IT-Dienstleister hat den Wert seiner Neuabschlüsse im vierten Quartal von 216 Millionen auf 507 Millionen Dollar gesteigert. Auch der Outsourcer ACS konnte sein Neugeschäft im zweiten Quartal von 141 Millionen auf 227 Millionen Dollar erhöhen. (sp)