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IT-Security-Studie: Deutsche Unternehmen sparen an der falschen Stelle

15.09.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Trotz der zunehmenden Gefahr durch Computerviren und -Würmer stocken deutsche Firmen ihre IT-Sicherheitsbudgets nicht auf. Wie eine Umfrage der "Informationweek" zusammen mit Mummert Consulting ergab, wollen 68 Prozent der befragten Unternehmen ihre Ausgaben in diesem Bereich vielmehr einfrieren oder gar senken. Im vergangenen Jahr planten lediglich 58 Prozent aller Teilnehmer hier Kürzungen.

Ein wesentlicher Grund für die Zurückhaltung ist die weitverbreitete Ansicht, dass sich Investitionen in IT-Sicherheit nicht rentieren: Laut Studie ermitteln inzwischen 82 Prozent der Unternehmen die durch Sicherheitsverstöße entstandenen Schäden. Dabei stellte sich jedoch heraus, dass 44 Prozent der Vorfälle ohne finanzielle Folgen bleiben, weitere 29 Prozent schlugen mit weniger als 9000 Euro zu Buche. Damit rangierten die finanziellen Verluste in der Rangliste der Auswirkungen von Sicherheitsproblemen nur an fünfter Stelle. An erster Stelle steht der Ausfall von Geschäftsanwendungen, gefolgt von dem Zusammenbruch des Firmennetzes.

Bei den gegenwärtig schrumpfenden Budgets müssen die IT-Verantwortlichen ihre Investitionen aber zunehmend wirtschaftlich begründen. Nur 15 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich die Security-Ausgaben gemessen am Return of Investment (RoI) rentieren. Rund drei Viertel begründen dagegen ihre IT-Sicherheitsmaßnahmen in erster Linie als Risikobegrenzung.

Als weiteres Problem fanden die Studienbetreiber heraus, dass IT-Sicherheit in Unternehmen häufig als "Chefsache" angesehen wird, der einzelne Mitarbeiter fühlt sich dagegen nicht für die Sicherheit seiner Daten verantwortlich. Dem mangelnden Sicherheitsbewusstsein wollen drei von fünf Firmen in den nächsten zwölf Monaten mit Richtlinien und Verfahren entgegen wirken.

Für die Studie "IT-Security 2003" wurden in den Monaten Juni und Juli 2461 IT-Manager und Sicherheitsverantwortliche aus 39 Ländern befragt, darunter 433 aus Deutschland. (mb)