Lucent, IBM, EMC und Sun kooperieren

IT-Schwergewichte planen Rechenzentren

09.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Lucent Technologies kündigte eine Partnerschaft mit IBM, EMC und Sun Microsystems an, die zum Ziel hat, Internet-Providern die komplette Infrastruktur zur Verfügung zu stellen.

Den von Lucent als "Cyber Carriers" bezeichneten Serviceanbietern sollen Dienstleistungen für integrierte schnelle Netzumgebungen und Rechenzentren angeboten werden, die diese für ihre Kundschaft der Application- und Internet-Service-Provider (ASPs und ISPs) nutzen sollen. Damit die verschiedenen Produkte der einzelnen Hersteller reibungslos zusammenarbeiten, etabliert der Netzanbieter zunächst Labors, die die Interoperabilität prüfen und zertifizieren sollen.

Ziel ist die Entwicklung der "Cyber Carrier Reference Architecture", die die Interoperabilität der eingesetzten Server, Speicher, Software und Netzprodukte sicherstellen soll. In Lucents Bell Laboratories in Holmdel, New Jersey, wird die erste Teststation eingerichtet. Geplant ist die Eröffnung weiterer Labors im niederländischen Hilversum, in Tokio sowie in Nürnberg.

Als Betreiber der geplanten Rechenzentren agieren Lucent und IBMs Dienstleistungstochter Global Services. Big Blue wird neben Servern auch bestimmte Softwareprodukte für die Cyber-Carrier-Initiative zertifizieren lassen: Die "Websphere"-Plattform, "MQ Series" als Messaging-Programm, die DB2-Datenbank, Lotus-Groupware sowie ausgewählte Programme der Tivoli- und Netz-Management-Software. EMC steuert die "Symmetrix 8000", die Network-File-Server sowie die "Connectrix"-Speicherknoten bei. Ein Hauptaugenmerk dürfte auf der Interoperabilität von EMCs Hard- und Software mit Lucents "Optistar"-Netztechnik liegen. Weniger Probleme erwartet Lucent bei der Zusammenarbeit mit Sun, da beide über die "I-Planet"-Allianz zwischen Sun und Netscape bereits Erfahrungen gesammelt haben.