Formel 1

IT rangiert in der Pole Position

15.04.2009

Formel-1-Baukasten aus über 10.000 Teilen

In den wenigen Monaten nach dem spannenden Saisonfinale und vor dem Startschuss zur neuen Rennserie bricht in den Teams hektische Betriebsamkeit aus. Dutzende von Entwicklern, Ingenieuren und Technikern machen sich daran, die Boliden für die neue Saison zu planen und zu konstruieren. Keine leichte Aufgabe, gerade unter Zeitdruck: Jeder Wagen ist ein Unicat aus über 10.000 Einzelteilen, das individuell an den jeweiligen Fahrer angepasst wird. Der Entwicklungsprozess muss schnell und effizient funktionieren. Gerade einmal fünf bis zehn Prozent der Teile aus dem Vorgängermodell werden widerverwendet. Alles andere entwickeln die Ingenieure neu. Dabei braucht es Platz und Zeit, um neue Ideen auszuprobieren. Ideen, die den Wagen möglicherweise das Quentchen schneller machen für die Pole Position.

Dazu benötigen die Rennställe allerdings die richtigen IT-Werkzeuge, um die anfallenden Datenberge zu bewältigen und immer die richtigen Informationen am richtigen Ort verfügbar zu haben. Fehler dürfen sich die Entwickler nicht erlauben. Schließlich geht es nicht nur um das Siegerpodest, sondern auch um das Leben der Piloten. McLaren Mercedes optimiert beispielsweise mit SAP die Entwicklungs- und Produktionsprozesse seiner Formel-1-Motoren. Mit einer All-in-One Lösung integriert der Rennstall sämtliche Daten aus Design, Entwicklung und Produktion in einem einzigen, unternehmensweiten System. Das soll die Zusammenarbeit innerhalb der Projektteams verbessern: Die Techniker erhalten so in Echtzeit Informationen über Lebenszyklus und Leistung von jedem der mehr als 5.000 Motorenteile.
Um die Ingenieure besser zu unterstützen, setzt McLaren Mercedes außerdem Product-Lifecycle-Management-Module (PLM) von SAP ein. Via Netweaver ist die Software für das Produktstruktur- und Änderungs-Management mit dem CAD-System verbunden. Damit lassen sich neue Teilenummern und Revisionen direkt in die CAD-Modellierung übernehmen. Die SAP-Lösung hilft darüber hinaus bei der exakten Stücklistenkonfiguration, der systematischen Planung für jeden einzelnen Motor sowie der Seriennummer- und Chargenverwaltung. In der integrierten Datenbank sind Informationen zu Entwicklungsstand, Qualitätsdaten, Fertigungsvorgaben sowie Lager- und Lieferstatus abrufbar. „Im schnelllebigen Formel-1-Geschäft standen wir vor der Notwendigkeit, effiziente Prozesse und Systeme zu definieren und anzuwenden“, sagt Andrea Byrd, SAP-Projekt-Managerin bei Mercedes-Benz. So könnten sich die Ingenieure auf ihre Stärken in der technischen Entwicklung konzentrieren.