Diskussion auf der CeBIT

IT-Profis verzweifelt gesucht

03.03.2011
Von 
Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.

Projektgeschäft heißt viel reisen

Um für die anspruchsvollen IT-Berufe ausreichend und genügend qualifizierte Bewerber zu finden, muss die Branche aber noch einige Hausaufgaben machen. Für IG-Metall-Mann Weis ist das mehr als eine Frage von Imagepolitur: "Die jungen Leute wollen feste Arbeitsverhältnisse und einen Job, der mit ihrem Privatleben vereinbar ist. Die Projektarbeit muss so gestaltet werden, dass man sie auch bis 65 schaffen kann." Die Projektziele müssten ohne zu großen Zeit- und Kostendruck erreichbar sein. Dann wären auch die Jobs in der IT attraktiver.

Accenture-Manager Mang bezweifelte indes, ob sich das Projektgeschäft ändern lässt. Denn dieses sei nicht nur in der IT, sondern auch in anderen Branchen stressig. "Wir versuchen allerdings, das Umfeld der Projekte mitarbeiterfreundlicher zu gestalten und die Berater lokaler einzusetzen." Einige Tage in der Woche zuhause zu übernachten sei immer noch besser, als die ganze Woche im Hotel zu schlafen.

Die hohe Reisetätigkeit, die der Beraterberuf mit sich bringt, sei der Hauptgrund, warum die Fluktuation höher sei als erwünscht. Die geforderte Mobilität macht es in Mangs Augen auch so schwierig, erfahrene IT-Experten für das Beraterleben zu gewinnen. "Es ist einfacher, die Beratung Berufseinsteigern zu verkaufen, für sie ist es ein Karrieresprungbrett", räumte Mang ein. Ob man den Beraterberuf bis 65 Jahren ausüben könne, lasse sich nicht sagen: "Das hat nicht nur mit dem Alter, sondern auch mit dem Familienstand zu tun."