IT-Profis müssen das Bewerbungs-Einmaleins lernen

20.06.2002
Von Hiltrud Osterried

Was den Lebenslauf angeht, hat sich mittlerweile auch hierzulande die amerikanische Vorgehensweise durchgesetzt, also mit der letzten Position anzufangen und umgekehrt chronologisch fortzufahren. „Den Personalleiter interessiert nicht, was der Kandidat vor zehn Jahren programmiert hat. Die letzten Jahre sind die interessanten, die auch am ausführlichsten beschrieben werden sollten“, spricht Kempa aus seiner Erfahrung als Personalleiter und Bewerbungsberater.

Gerade in Zeiten knapper Ressourcen achten die Unternehmen darauf, genau den für sie richtigen IT-Spezialisten einzustellen, um den Aufwand in der Einarbeitungszeit möglichst gering zu halten. Deshalb sollten die Bewerber ihre letzten Projekte detailliert beschreiben, also Umfang, Techniken, Budget, Zeit und die eigenen Aufgaben, empfiehlt Personalexperte Thomas Küpper, Gründer der Firma Twinfin in Meckenheim, die sich auf Personalsuche und -auswahl, Personalentwicklung und Business Development spezialisiert hat.

Die Bewerber sollten allerdings darauf achten, sich bei der ausführlichen Beschreibung auf die letzten drei Jahre zu beschränken, „denn wenn einer mit 15 Jahren Berufserfahrung zu jeder Position eine Seite schreibt, schläft der Personalverantwortliche ein“, erklärt Consultant Kempa, der auch Bewerbungstraining anbietet.

Der Lebenslauf sollte idealerweise zwei bis drei Seiten umfassen und ein Konzentrat des Berufslebens sein. In der Praxis hat sich neben dem klassischen Lebenslauf, der dann nur die wichtigsten Stationen beschreibt, das Know-how-Profil durchgesetzt. Hier fasst der Bewerber seine Kenntnisse prägnant zusammen, beschreibt die wichtigsten Projekte, Tätigkeitsfelder und Qualifikationen. „So kann ich auf einen Blick sehen, ob einer beispielsweise seine Schwerpunkte bei Datenbanken oder im Bereich IT-Architektur hat“, erklärt Personalreferentin Puchta, die inzwischen drei Viertel der Bewerbungen auf elektronischem Weg erhält.

Auch hier hat sie einen Tipp: Um der Personalabteilung die Arbeit nicht unnötig zu erschweren, sollten die Anlagen in einem der populären Formate, also beispielsweise als .doc, .tif, .gif, .pdf oder .jpeg verschickt werden. Gut macht es sich, wenn der IT-Profi zeigen kann, dass er sich fachlich auf dem Laufenden hält, also Weiterbildungen besucht hat oder durch die Projektarbeit Learning-on-the-Job betreibt.