IT-Profis müssen das Bewerbungs-Einmaleins lernen

20.06.2002
Von Hiltrud Osterried

Inzwischen gibt es in Deutschland etliche Karriereberater, die Jobsuchende unterstützen. Einige Personalberatungen bieten diesen Service neben ihrer Vermittlungstätigkeit an, andere haben sich darauf spezialisiert. Oft beginnt die Beratung mit einer Art Potenzialanalyse, in der die Stärken, Schwächen und Karriereziele herausgearbeitet werden.

Normalerweise rechnen die Berater nach Zeitaufwand ab, wobei die Stunde in der Regel zwischen 140 und 180 Euro zu Buche schlägt. Als Orientierung: Um einen schriftlichen Lebenslauf zu optimieren, veranschlagt beispielsweise Dirk Kempa, Consultant bei der Paola Klinger Personalberatung, zwischen einer halben und einer Stunde.

Serienbriefe landen im Papierkorb

„Sehr geehrte Damen und Herren“: Dieser Anfang bedeutet üblicherweise das schnelle Ende einer Bewerbung. Denn kaum ein Personalverantwortlicher macht sich angesichts wachsender Bewerberzahlen die Mühe, sich mit Serienbriefen dieser Art auseinanderzusetzen. Das sollte eigentlich bekannt sein, aber die Praxis spricht eine andere Sprache. So erhält Petra Puchta, Personalreferentin bei dem Ismaninger IT-Dienstleister msg systems, sogar Anschreiben, bei denen der Verfasser vergessen hat, den Ansprechpartner der vorherigen Bewerbung zu ersetzen.

Unternehmen warten auf den Richtigen

Einige IT-Spezialisten scheinen die jähe Wende auf dem Arbeitsmarkt überhaupt noch nicht bemerkt zu haben. Sonst wäre es kaum erklärlich, dass sie glauben, ein Versenden des Links auf ihre Homepage reiche aus, um eine Jobofferte zu erhalten. Allerdings sei diese lässige Vorgehensweise eher selten geworden, erzählt Puchta. Das ist auch gut so, denn im Gegensatz zu früheren Jahren bemühen sich immer mehr Bewerber auf immer weniger Stellen. Und das betrifft auch die noch vor ein bis zwei Jahren sehr begehrten Spezialisten mit einigen Jahren Berufserfahrung.