IT-Profis müssen das Bewerbungs-Einmaleins lernen

20.06.2002
Von Hiltrud Osterried
Selbst gestandene IT-Spezialisten tun sich bei der Bewerbung schwer. Nicht nur die schwierige Situation auf dem Arbeitsmarkt macht den Erfolgsverwöhnten zu schaffen. Was den meisten fehlt, ist die Kunst, ihre potenziellen Arbeitgeber mit den richtigen Argumenten zu überzeugen. Bei einigen hapert es auch schon beim Bewerbungs-Einmaleins.

Den Wunscharbeitgeber davon zu überzeugen, dass man der Richtige ist, sollte eigentlich nicht so schwer sein. So denken viele IT-Profis, die sich schon einige Jahre im Berufsleben behaupten konnten, aber sie täuschen sich. Denn es reicht nicht, sich in der Bewerbung möglichst gut darzustellen. Die Unternehmen wollen überzeugt werden, was der Kandidat für die Firma bringt und welche Ziele er hat.

Personalexperte Arendt: Bewerbung ist Selbstmarketing.

„Diese Denkrichtung geht den meisten ab“, resümiert der Wiesbadener Personalberater Antony Georg Arendt. Gerade IT-Experten mit Berufserfahrung sähen die Bewerbung als notwendiges Übel und nicht als Mittel zum Selbst-Marketing an. Mit dieser Einstellung fällt es schwer, Zeit und eventuell auch Geld zu investieren, um sich gut vorzubereiten. Dabei haben gerade gestandene IT-ler Hilfe nötig, denn nach einigen Jahren im Beruf schütteln die wenigsten den perfekten Lebenslauf aus dem Ärmel. Für viele ist der Bewerbungsprozess völliges Neuland, wurden doch in den letzten Jahren viele Stellen unter der Hand vergeben.

„Die meisten zahlen den Golf- oder Tennistrainer, ohne mit der Wimper zu zucken, aber wenn es um die eigene Karriere geht, wird gespart“, mokiert sich Personalberater Arendt. Dabei sei es genauso wichtig, die berufliche Weiterentwicklung zu pflegen, wie sich fachlich auf dem Laufenden zu halten.