Mummert + Partner registriert Weiterbildungsdefizite

IT-Profis fühlen sich durch E-Business-Projekte überfordert

15.09.2000
HAMBURG (CW) - Viele Führungskräfte unterschätzen den technischen Aufwand für E-Business-Entwicklungen. Die Folge: 75 Prozent der Projekte scheitern. Dies ergibt eine Umfrage der Mummert + Partner Unternehmensberatung, Hamburg, unter SAP- und DV-Verantwortlichen der größten deutschen Industrieunternehmen.

E-Business-Projekte bedeuten nach Beobachtung des Hamburger Beratungsunternehmens einen erheblichen Aufwand, der oft unterschätzt wird. Daher fühlten sich Computerexperten häufig überfordert. Auch einen Mangel am nötigen Fachwissen registrierte die Umfrage. So würden viele IT-Experten nicht auf neue Technologien wie Java umgeschult. Wegen des hohen Zeitdrucks im E-Business sei Weiterbildung häufig nicht mehr möglich. Viele Abteilungen müssten daher neue Mitarbeiter einstellen. Dies werde oft zum Problem: Spezialisten mit den gewünschten Fähigkeiten sind rar und lassen sich oft lieber von jungen Internet-Firmen anwerben.

Drei von vier Unternehmen wollen laut Umfrage in den nächsten fünf Jahren mit E-Business-Projekten den Vertrieb stärken. Mummert + Partner zitiert Analysten, die davon ausgehen, dass das Geschäftsvolumen hier bis zum Jahr 2004 allein in Europa auf 1,5 Billionen Dollar steigen wird. So setze die Industrie auf mehr Kundenservice und internationales Controlling. 52 Prozent der Befragten haben sich vorgenommen, die Produktion zu verbessern. 47 Prozent planen dies für den Einkauf. Die DV-Abteilungen würden hierdurch zunehmend zum entscheidenen Erfolgsfaktor für die verschiedenen Vertriebsaktivitäten, Kostensenkungen im Einkauf und für die Steuerung des Unternehmens.

Als Grundvoraussetzung für den Erfolg im Netz empfiehlt Mummert + Partner eine präzise Geschäftsstrategie. So müssten die Ziele des E-Business vor dem Internet-Auftritt klar definiert sein. Aus den Erkenntnissen der Planungsphase ließen sich dann konkrete Schritte zur Verwirklichung entwickeln. Die interne Kommunikation könnte zudem ein Technologiebeirat verbessern, in dem Vertreter der IT-Abteilungen und der Führungsetagen sitzen.