Nadeldrucker, MS-DOS, Diskette

IT-Produkte, die nicht totzukriegen sind

25.06.2011
Von Ruwen Schwerin
Ob Nadeldrucker, Disketten oder MS-DOS: Es gibt technische Produkte und Dienste, die viele schon fast vergessen haben. Völlig verschwunden sind sie aber noch lange nicht. Wir zeigen, wie es diese IT-Veteranen geschafft haben, sich so lange zu halten...

Alte Computerprodukte sterben nie, sie schlagen sich so wacker wie alte Krieger. Sie bleiben auf dem Markt, auch wenn sie schon seit gefühlten Jahrtausenden nicht mehr weiterentwickelt werden, selbst wenn der ehemals so wohlklingende Name manchmal auf anderen Geräten weiterlebt. Dann wären da noch die eingefleischten Fans, die oft einfach nicht wahrhaben wollen, dass die Ära eines geliebten Begleiters vorbei ist.

Viele der Produkte, die sie in den nächsten Zeilen erwarten, gehen bis in die 70er-Jahre zurück. Ob nun Hardware, Software oder Online-Dienste – einst waren sie alle so etwas wie die Könige ihrer Klasse und jeder kannte sie. Sie finden Produkte, die sicher keine Bestseller mehr sind, die aber trotzdem nicht aus unserem Leben verschwunden sind. Wenn sie ein Technikliebhaber sind, werden sie manches davon nicht glauben können. Wieder andere Produkte würde der ein oder andere sich sicher zurückwünschen, haben sie einem doch eins so viel bedeutet.

Die Hardware-Veteranen

Nadeldrucker

Nadeldrucker
Nadeldrucker

Was sie waren: Die Drucker schlechthin. Wenn Sie einen PC hatten zwischen den späten 70er-Jahren und Mitte der 1990er, werden Sie mit einiger Wahrscheinlichkeit einen besessen haben. Vielleicht erinnern Sie sich auch gerade an das typische Geräusch oder an einen ordentlichen Papierstau. Viele Modelle waren laut und langsam, die beste Qualitätsstufe NLQ-Modus (Near Letter Quality, deutsch: nahezu Korrespondenzqualität) konnte auch nie recht überzeugen. Trotzdem waren sie preiswert, vielseitig und oft fast so robust wie ein Panzer.

Was passierte: Anfang der 1990er wurde die Technik der sogenannten Tintenstrahldrucker immer besser. Diese neue Technik konnte es mit Laserdruckern wesentlich besser aufnehmen, als es Nadeldrucker jemals konnten. Doch der Todesstoß für den Nadeldrucker war, dass Tintenstrahldrucker wirkliche Farbdrucke (die man so nennen konnte) auch für den Heimanwender ermöglichten. Selbst gute Nadeldrucker konnten es schlicht nicht mehr mit Farb-Tintenstrahldruckern aufnehmen.

Aktuelle Situation: Niemand denkt mehr an Nadeldrucker, aber trotzdem sind sie nicht verschwunden. Wie mir aufgefallen ist, verrichten diese Ungetüme ihren Dienst noch immer munter in Arztpraxen zum Bedrucken von Rezepten und in kleineren Firmen um die Rechnungen auszuwerfen. Ein großer Vorteil ist, dass sie meistens mit Endlospapier arbeiten und deshalb auch mehrlagige Dokumente einziehen können, etwa Durchschläge. Außerdem ist der Papiervorrat auch bei kompakten Geräten nahezu unerschöpflich. Es würde sich sicher kaum jemanden wundern, wenn man auch in 10 Jahren noch das Rattern und Krachen von Nadeldruckern hört.