IT-Probleme bescheren Cadbury einen Schokoladenberg

09.06.2006
Der britische Schokoriegelhersteller Cadbury musste Gewinneinbußen hinnehmen, nachdem er ein neues ERP-System eingeführt und Ende 2005 deswegen viel zu viel produziert hatte.

Erschwerend kam dann noch dazu, dass der Überbestand sich Anfang dieses Jahres noch saisonal verstärkte, weil viele Briten nach der schokoladigen Vorweihnachtszeit erst einmal eine Neujahrsdiät ansetzten. Cadbury musste dann allerlei "Crunchies", "Double Deckers" und "Cadbury"-Riegel mit heftigen Rabatten anbieten, um seine Lagerbestände abzubauen. Das belastete das Ergebnis für das erste Quartal mit 32 Millionen Pfund Sterling. Zwölf Millionen davon hingen nach Angaben des Unternehmens direkt mit der neuen Software zusammen.

Die Systeme wurden im Rahmen des auf fünf Jahre angelegten IT-Umstellungsprojekts "Probe" eingeführt. Cadbury Schweppes will dabei Supply Chain, Einkauf, Produktion, Distribution, Vertrieb und Marketing auf einer weltweiten, SAP-basierenden Plattform integrierten. Letzten Endes will der Konzern damit natürlich Kosten sparen. Bislang gab es aber vor allem Probleme und Verspätungen, seit das System zuerst im Jahr 2002 in Australien eingeführt worden war. In Großbritannien wurde Probe im Juli vergangenen Jahres in Produktion genommen. Die Probleme bei der Einführung sind nach Angaben eines Firmensprechers inzwischen gelöst. (tc)