IT-Monitoring aus Sicht des Anwenders

03.08.2006
Von Martin Seiler

Im September 2005 stand schließlich fest, welcher Anbieter das Rennen machte: Die Wahl war auf Compuware und dessen Tool "ClientVantage" gefallen. "Dann ging es los", erinnert sich Galinsky: "Wir mussten uns überlegen, welche Komponenten wir außer der Software benötigen, welche Server, PCs für die Probes, welche Lizenzen und so weiter." Auch die Zahl der benötigten Datenbanken musste geklärt werden. Mitte Oktober konnte dann die praktische Umsetzung beginnen.

Schrittweises Vorgehen

Mit der Report-Funktion können die IT-Profis Trends bei der Anwendungs-Performance erkennen.
Mit der Report-Funktion können die IT-Profis Trends bei der Anwendungs-Performance erkennen.

Zunächst einmal galt es, die Server-Komponente einzurichten. Dann kamen die Probes an die Reihe. Die Mess-Tools wurden auf Standard-PCs installiert, die dem typischen Arbeitsplatzrechner des BR entsprechen. Dazu gehören neben der Standardhardware das Betriebssystem sowie sämtliche wichtigen Anwendungen inklusive aller Patches und Updates. "Damit wir realistische Ergebnisse erhalten, war uns wichtig, dass die PCs den normalen Rechnern entsprechen", erläutert Galinsky. Hinzu kamen dann jedoch noch eine spezielle Software, um die Test-Rechner vor unbefugten Zugriffen zu schützen, sowie die "Vantage"-Client-Komponente. Wegen dieser notwendigen Module erhielten die auch als "Robots" bezeichneten Systeme lediglich etwas zusätzlichen Arbeitsspeicher spendiert.

Die IT-Profis installierten zunächst einmal Referenz-Probes in den Server-Räumen, die den "Optimalzustand" erfassen sollen. Daneben positionierten sie weitere Messstationen im Funkhaus selbst sowie in der Außenstelle in München/Freimann.

Die Hauptaufgabe bestand jedoch darin, die tatsächliche Überwachung zu definieren. Dazu mussten als Erstes diejenigen Anwendungen bestimmt werden, deren Verfügbarkeit für den BR eine große Rolle spielt: Neben "OpenMedia", dem hausinternen Nachrichtenverteilsystem für die Meldungen der Agenturen, sind dies beispielsweise das BR-Intranet, der "MediaBroker" (eine Archivanwendung), "Lotus Notes", die Authentifizierungsfunktion sowie die Druck- und File-Services. "Außerdem mussten wir uns Gedanken machen, welche Funktionen der Anwendungen wir im Einzelnen überwachen wollten", erinnert sich Brückner. Als auch das erledigt war, erstellten die BR-Mitarbeiter mit Hilfe der Compuware-Profis spezielle Skripte. Dazu benutzten sie eine vom Hersteller selbst entwickelte Programmiersprache, die an andere Skriptsprachen angelehnt ist.