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IT-Missmanagement kostet jährlich Milliarden

27.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Britische Unternehmen verschwenden pro Jahr rund 27 Milliarden Euro, weil sie ihre IT-Ressourcen falsch einsetzen beziehungsweise deren Möglichkeiten und Kapazitäten nicht kennen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Beratungsgesellschaft KPMG, die die obersten Führungskräfte in 200 britischen Unternehmen befragte. Die Autoren fanden heraus, dass rund die Hälfte der untersuchten Firmen nicht einmal die Höhe ihres IT-Budgets kannten. 80 Prozent der Manager hatten keine Ahnung, welche Kosteneinsparung ihre Systeme erzielten.

Die Gründe für die hohen IT-Kosten liegen nach Ansicht von KPMG vor allem daran, dass die obersten Firmenführungen zu wenig Interesse an IT-Fragen zeigen, Unternehmen ihre Technologiebeschaffung oft mit Mitteln außerhalb des IT-Budgets finanzieren und eine zu hohe Bürokratie bei den Beschaffungsprozessen vorherrschen. Zudem werden in vielen Betrieben die Manager für ihre IT-Ausgaben nicht zur Rechenschaft gezogen.

KPMG-Analyst Paul Diamond rechnet aufgrund der wirtschaftlich unsicheren Zeiten mit einer hohen Resonanz der Studie: "Dieses Thema muss auf der obersten Firmenebene angesprochen werden. Auch die Vorstandsebene muss sich damit beschäftigen, welche IT-Geschäftswerkzeuge benötigt werden." Die Zahl der Lösungen, die die IT-Manager wählen können, müsse begrenzt sein, damit nicht mehrere, sich überlappende Systeme eingesetzt werden. Feldstudien haben gezeigt, dass es sonst zu Verwirrung, unnötigem Wildwuchs bei Applikationen und damit zu höheren Kosten für Lizenzen, Unterhalt und Support kommt.