Auch Headhunter spüren Einbruch in der IT-Branche

IT-Manager nicht mehr so gefragt

10.08.2001
MÜNCHEN (CW) - Trotz der starken Nachfrage nach Führungskräften in Europa ist der Bedarf an Topmanagern in der Telekommunikationsbranche zurückgegangen. Der weltweite Trend hat den IT-Arbeitsmarkt auf dem alten Kontinent eingeholt.

Obwohl die Nachfrage nach Führungskräften in Europa im ersten Quartal 2001 gegenüber dem gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres um fast neun Prozent gestiegen ist, sinkt die Anzahl der offenen Stellen bei den IT-Spitzenpositionen. Das geht aus dem "Executive Demand Index" des Personal-Beratungsunternehmens Korn/Ferry International hervor. Seit 1985 erfasst die Auflistung den Bedarf an Führungskräften bei etwa 5000 Kunden.

Demnach hat die europäische Spitzentechnik auf den ersten Blick nichts von ihrer Attraktivität eingebüßt. Der Bedarf in dieser Branche stieg Anfang 2001 um ein Prozent zum Vorjahreswert. Das liege aber daran, "dass in der Rubrik auch Schiffs- oder Maschinenbauingenieure erfasst sind, die nicht dem reinen IT-Umfeld zugeordnet werden können", erklärt Norbert Abraham, Principal Financial Services bei Korn/Ferry. Deutlicher zeichnet sich der Rückgang vakanter Stellen für DV-Spitzenkräfte ab. Im ersten Quartal 2001 schrumpfte die Nachfrage von acht innerhalb eines Jahres auf vier Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Gründe für den Einbruch sind vielschichtig, hauptsächlich sei jedoch der Niedergang im Web-Business dafür verantwortlich.

Weltweit sind die Index-Zahlen noch drastischer. Der Bedarf an Spitzenkräften bei den nordamerikanischen Technologieunternehmen verringerte sich um acht Prozent seit Anfang vergangenen Jahres. In Asien fiel die Zahl offener Stellen im IT-Topmanagement von 24 auf 20 Prozent zurück.