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IT-Leiter setzen auf Windows 7

27.04.2010
Von 


Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Investitionsschutz für alte PCs

Arved Schierding, Projektleiter bei Karl Storz: "Die Anwender arbeiten vor allem mit dem GUI der Applikationen und akzeptieren daher Standards im Betriebssystem."
Arved Schierding, Projektleiter bei Karl Storz: "Die Anwender arbeiten vor allem mit dem GUI der Applikationen und akzeptieren daher Standards im Betriebssystem."
Foto: MBUF

"Wir würden es wieder machen", lautet des Resümee vom Projektleiter Arved Schierding. Allerdings sei der Weg nicht ohne Hindernisse gewesen. Als schwierig erwies sich beispielsweise der Virenschutz: Die Anbieter hatten ihre Tools noch nicht auf das neue Betriebssystem ausgerichtet. Die erforderlichen Druckertreiber waren nicht alle verfügbar, so dass das IT-Team auf Standard-Treiber zurückgriff und Anwender dadurch auf gerätespezifische Funktionen verzichten mussten. Am schwersten wog jedoch die fehlende Unterstützung durch ein geeignetes Tool für Software-Verteilung. Das IT-Team hatte sich viele Lösungen angesehen, doch keine schien für die Windows-7-Migration geeignet. Als Notlösung entschied sich das Team, ein Windows-Vista-kompatibles Tool einzusetzen.

Auch der Betrieb hielt noch einige Überraschungen vor. Karl Storz betreibt eine Domäne auf Windows-2003-Basis. Sobald ein Administrator mit einem XP-basierenden Rechner auf für Windows 7 angelegten Gruppenrichtlinien zugriff, wurden diese zerstört. Zudem mussten die Anwender zum Start auf einige Werkzeuge verzichten, weil sie unter Windows 7 nicht verfügbar waren (etwa Viewer).

Doch was Schierding ein positives Fazit ziehen lässt, sind die vielen Vorteile, die sich durch die Migration eingestellt haben. So konnte das Unternehmen alte Rechner mit Pentium-CPU wieder auf einen aktuellen Betriebssystems-Stand hieven, nachdem sie alle mit mindestens 1 GB Arbeitsspeicher ausgestattet wurden. Damit sparte sich der Endoskopiehersteller den Kauf neuer Arbeitsplatzrechner, zumal die Rechner nach dem Update sogar schneller laufen.

Die Installation des Betriebssystems klappte erstaunlich schnell. Nach durchschnittlich 30 Minuten hatte die IT jeden PC mit Windows 7 bespielt; für XP-Rechner musste die IT teilweise mehr als drei Stunden Arbeitszeit kalkulieren. Hilfreich war sicher auch, dass sich die IT zum Start Arbeitsplatzrechner mit einfacher Applikationslandschaft vornahm. Zudem hat sie weitgehend den von Microsoft definierten Standard übernommen hat. "Die Anwender arbeiten vor allem mit dem GUI der Applikationen und akzeptieren daher Standards im Betriebssystem", schilderte Schierding. "Das ist von Vorteil denn Änderungen ziehen immer viel Aufwand nach sich, etwa wenn Updates und Patches anstehen." Die Anwender goutierten die Vorgaben. Das neue Betriebssystem ist bei ihnen gut angekommen. Weitere Anfragen aus den Fachbereichen stapeln sich, doch die müssen sich nicht allzu lange gedulden. Bis Ende dieses Jahres sollen weitere 1250 Rechner modernisiert werden.