IT-Kurssystem für Seiteneinsteiger

28.03.2002
Von Hille Osterried

Bundesweit einheitliche Regelungen

Auf der zweiten Stufe, die der Position im mittleren Management beziehungsweise dem Bachelor-Abschluss entsprechen soll, finden sich die operativen Professionals, die in die Untergruppen IT-Engineer, -Manager, -Consultant und -Commercial Manager aufgeteilt sind. Bundesweit einheitliche Abschlüsse Mit dem Master-Level vergleichbar ist die Ebene der strategischen Professionals. Der IT-System-Engineer hat dabei eine technische, der IT-Business-Engineer eine eher unternehmensstrategische Ausrichtung.

Die Initiatoren wollen erreichen, dass die Zertifizierungen längerfristig auch von den Fachhochschulen und Universitäten anerkannt werden. Würde sich ein operativer Professional entscheiden, ein Informatikstudium anzufangen, würde ihm die berufliche Praxis anerkannt und er könnte in einem höheren Semester einsteigen. Die ersten Schritte für die Etablierung des Weiterbildungssystems sind schon getan. So haben sich die beteiligten Institutionen darauf geeinigt, dass die Weiterbildungsabschlüsse für die operativen und strategischen Professionals als bundeseinheitliche Rechtsverordung staatlich geregelt werden.

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag bereitet den Aufbau von Prüfungsausschüssen vor, die die Zertifzierungen abnehmen sollen. Auch ein Entwurf für die "Verordnung über die berufliche Fortbildung im Bereich der Informations- und Telekommunikationtechnik", in der Prüfungsinhalte für die strategischen und operativen Professionals festgelegt sind, existiert schon. Zudem sind die sechs Funktionsgruppen der insgesamt 29 Spezialistenprofile fertig konzipiert.

Mit der Erprobung und Entwicklung des methodisch-didaktischen Umfelds befasst sich das Fraunhofer-Institut, das hierzu die Methode "Arbeitsprozess-orientierte Weiterbildung" - Kurzname APO - entwickelt hat. Das BMBF unterstützt das Projekt mit 2,3 Millionen Euro. Als Richtfest bezeichnete Ministerin Bulmahn den Kongress für das IT-Weiterbildungssystem in Berlin. Viel Ausbauarbeit steht also noch an, an der sich die öffentliche Hand auch finanziell beteiligen will. Weitere Informationen finden Sie hier.

Dass dies notwendig ist, zeigt auch das Pilotprojekt der Telekom, dessen Aufwand bei rund zweieinhalb Mannjahren liegt - eine Leistung, die ein kleineres Unternehmen nicht alleine aufbringen kann. Sollte sich das System durchsetzen, könnte es, so die Hoffnung der Ministerin, auch für andere Länder zum Vorbild werden.

Das neue IT-Berufssystem schließt die Lücke zwischen Berufsausbildung und Studium. Es sieht einheitliche Profile auf drei Ebenen vor.
Das neue IT-Berufssystem schließt die Lücke zwischen Berufsausbildung und Studium. Es sieht einheitliche Profile auf drei Ebenen vor.