Osteuropa-Spezialist S&T

"IT-Investitionen machen konkurrenzfähig"

06.01.2009
Von pte pte

Der Kapitalmarkt - derzeit nicht lustig

pressetext: Sind weitere Expansionen und Zukäufe zu erwarten? Werden diese aus eigener Kraft zu stemmen sein oder bedarf es dabei einer Kapitalerhöhung?

Bergler: Die allgemeine Kapitalmarktsituation ist derzeit alles andere als lustig. Obwohl wir die letzten Monate relativ gut überstanden haben, ist dies am S&T-Aktienkurs nicht spurlos vorbei gegangen. So wären die Aktionäre nicht begeistert von einer Kapitalerhöhung, da dies einer Kursverdünnung gleich käme. Eine solche Maßnahme ist bei der jetzigen Kurssituation unrealistisch. Gute Projekte können mit guten Ideen und entsprechender Kreativität auch ohne eine Kapitalerhöhung umgesetzt werden. Finanzierungsvehikel wie Kooperationen sind nur einige Beispiele.

pressetext: Im April 2007 hatte die S&T-Aktie ihr Allzeithoch von 59,20 Euro. Derzeit notiert das Papier an der Wiener Börse jedoch bei 10,11 Euro. Ärgert Sie diese Kursentwicklung? Was sind die Gründe für diesen Wertverlust?

Bergler: Diese Entwicklung stört mich zwar, dennoch gibt es aktuell kaum eine andere Aktie, die nicht auf der Hälfte ihres Höchststands liegt. Die Finanzkrise samt dem Abschwung zeigt, dass man sich vom Weltmarkt nicht abkoppeln kann, sondern im gleichen Universum agiert.

pressetext: S&T betreut eine Vielzahl von Finanzdienstleistern. Hat es im Zuge der Krise Investitions- bzw. Auftragszurückhaltungen aus diesem Bereich gegeben?

Bergler: Nein, zum Glück haben unsere Kunden verstanden, im Bereich Business Intelligence zu investieren. Schließlich sind IT-Investitionen Ausgaben, die sie konkurrenzfähig machen. Mögliche Investitionszurückhaltungen sehe ich nicht primär bei den Banken, sondern eher bei Industrieunternehmen, die in den letzten Jahren stark gewachsen sind und auch dementsprechend expandiert haben.

pressetext: Bleibt das Ziel, dass das Beratungs-, Dienstleistungs- und Servicegeschäft bis 2010 rund 60 Prozent des S&T-Gesamtumsatzes ausmachen soll, trotz Krise noch erreichbar?

Bergler: Dieses Ziel werden wir erreichen. Derzeit sind wir bei über der Hälfte angelangt. Da die Verlagerung der Aufträge seitens der Unternehmen in Richtung der Dienstleistungen geht, sehe ich diese Guidance als nicht gefährdet. Schließlich bewegen wir uns im Einklang mit der Nachfrage und beobachten die unterschiedlichen Reifegrade der Märkte sehr genau.

pressetext: Dennoch muss S&T einen Großteil seines Warengeschäfts in Dollar abwickeln. Wie reagieren Sie auf den Währungskurs von rund 1,37 Dollar für einen Euro?

Bergler: Wenn alle Marktteilnehmer mit der gleichen lokalen Währung vor Ort operieren, ist die Lage ausgeglichen. Der Dollar spielt aber beim Infrastruktur- und Warenhandelsgeschäft eine zentrale Rolle. Da bestimmte Produkte wie Computer ihren Marktpreis in Dollar haben und der Euro recht stark ist, kann es vorkommen, dass währungsbedingte Kosten anfallen. Da wir das Risiko aber abwägen und kein Distributor sind, sondern unser Geschäft größtenteils mit Dienstleistungen machen, lässt sich dieser Währungseffekt ausgleichen. (pte)

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