Was CIOs akut beschäftigt

IT im Handel - nicht sexy genug?

18.12.2008
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Die Fressnapf GmbH ist in den letzten Jahren stark gewachsen und hat beim Umsatz kürzlich die Milliardengrenze überschritten. Kommen Sie da noch mit dem Einstellen von IT-Fachkräften nach?

Die Suche nach neuen Mitarbeitern ist tatsächlich mein wichtigstes Projekt zurzeit. Momentan sind im Ressort IT bei Fressnapf zehn Stellen unbesetzt. Die richtigen Leute zu finden ist im Handel relativ schwer. Die IT gilt hier nicht gerade als sexy. Es fällt eben viel Basisarbeit an, man muss auch mal an der Kasse stehen, um die Prozesse kennen zu lernen.

Hinzu kommt, dass unsere Projekte ganz spezielle Skills voraussetzen. So arbeiten wir im dezentralen Bereich, der sich um die Märkte kümmert, momentan an einem großen IT-Infrastrukturvorhaben. Und Anfang nächsten Jahres werden wir in allen Märkten DSL ausrollen. Wichtigste Projekte im zentralen Bereich als klassischer Rechenzentrumsbetreiber und Outsourcer für die Konzerntöchter der Gruppe sind derzeit das Unternehmensportal in einer Websphere-Umgebung sowie die Reorganisation im Bereich Business Intelligence. Gerade hier ist es extrem schwer, Spezialisten zu finden. Früher haben wir viele Generalisten eingestellt. Aber bei unserer jetzigen Größe reicht die Arbeitsteilung natürlich wesentlich weiter und erfordert eine zunehmende Differenzierung der Jobs.

Was viele nicht wissen: Die Einzelhandels-IT kann sehr interessant sein. Vor allem bietet sie viele Entfaltungsmöglichkeiten: Die IT-Abteilung besteht oft aus kleinen, schlagkräftigen Einheiten und verlangt dem Einzelnen eine Menge Eigeninitiative und Verantwortung ab. (Januar 2009)