IT im Handel/Home-Shopping erst fuer wenige Zielgruppen und Produkte Elektronische Boerse macht Automaten zu Lueckenfuellern

21.07.1995

Von Albert Glade*

Chipkarten haben bereits viele Anwendungsbereiche erobert. Beispielsweise ist die Krankenversichertenkarte mittlerweile Standard, Telefonkarten sind keine Besonderheit mehr, und Mobiltelefonnetze, die Chipkarten einsetzen, verbinden Millionen von Teilnehmern. Auch der Handel sollte die Chancen, die diese neue Technologie bietet, nutzen - sowohl als Schnittstelle zum Kunden als auch fuer neue Anwendungen.

Chipkarten stellen sich heute in zwei grob voneinander zu unterscheidenden Varianten dar:

- Speicherchipkarten verfuegen neben einem Datenspeicher ueber eine fest programmierte Logik, die die Kommunikations- und Sicherheitsfunktionen uebernimmt.

- Prozessorchipkarten beinhalten eine komplette CPU, eine Kommunikations-Schnittstelle, ROM-Speicher fuer Betriebssysteme und EPROM-Speicher (Eraseable Programmable ROM) fuer Daten und Programme.

Bisherige Karten gehoeren zum einfacheren Typ

Die Chipkarten, die heute als Krankenversicherten- und Telefonchipkarten die Massenmaerkte erobert haben, gehoeren technisch gesehen zur ersten Kategorie. Dieser Kartentyp stellt in mancher Hinsicht eine Weiterentwicklung der im Handel durch die Eurocheque- und Kreditkarten bestens bekannten Magnetstreifenkarten dar: Sie bieten einen groesseren Datenspeicher und wesentlich verbesserte Sicherheitsmechanismen.

Die Prozessorchipkarte sprengt diesen Rahmen. Ein "Computer" in der Karte uebernimmt hierbei eigenstaendig Verarbeitungsaufgaben, so dass die Chipkarte als aktives Element in die Systeme eingebunden ist - eben etwas anderes als eine "bessere Magnetstreifenkarte".

Vor diesem Hintergrund ist auch der Einsatz der Chipkarte in den Mobiltelefonsystemen zu verstehen.

Preiswertere und sicherere Karten kommen

Die grossen Kartenorganisationen haben den Schritt von der Magnetstreifen- zur Prozessorchipkarte vorbereitet. Damit werden mehrere Ziele verfolgt: eine hoehere Sicherheit, niedrigere Kosten und Angebote neuer Leistungen.

Sicherheit: Prozessorchipkarten lassen sich nicht faelschen, indem zum Beispiel Gueltigkeitsdaten oder Kontonummern veraendert werden. Kopien echter und gueltiger Karten, sogenannte Dubletten, sind nicht herstellbar, Betrug ist nicht moeglich. Allerdings: Sicherheit ist nicht absolut. Schutz bedeutet hier, dass der Aufwand fuer eine Faelschung unverhaeltnismaessig gross ist.

Kosten: Durch die Nutzung der Eigenschaften der Prozessorchipkarte - Pruefung der PIN (Personal Identification Number = Geheimnummer) im Chip und die Moeglichkeit, Daten ueber getaetigte Umsaetze sicher im Chip zu speichern - lassen sich in Zukunft viele Zahlungstransaktionen ohne eine Online-Autorisierung abwickeln, ohne dass dabei auf Sicherheit und somit eine Zahlungsgarantie verzichtet werden muesste.

Neue Leistungen: Hier ist an erster Stelle die "elektronische Boerse" zu nennen - ein Funktionsbereich innerhalb der Chipkarte mit gespeicherten Werteinheiten, die aehnlich wie bei der Telefonwertkarte verbraucht werden koennen. In diesem Fall allerdings in beliebigen Stueckelungen und an einer Vielzahl unterschiedlicher Akzeptanzstellen. Anders als bei der Telefonkarte lassen sich diese Werteinheiten bei der elektronischen Boerse aber auch wieder aufladen.

Mit diesem Zahlungsmittel kann der Handel ein fuer alle Beteiligten bequemes, sicheres und kostenguenstiges bargeldloses Bezahlen solcher Kleinbetraege anbieten, die ueber Karten bisher nicht sinnvoll abzuwickeln waren. Zu nennen waeren hier etwa Lebensmittelmaerkte, Baeckereien, Zeitschriftenhandel und viele andere mehr.

Viele Karten - ein Terminal

Ein wichtiger Aspekt bei der Einfuehrung der Chipkarte ist die Kompatibilitaet zwischen den verschiedenen Kartensystemen. Es soll vermieden werden, dass ein Haendler fuer die Verarbeitung von Chipkarten mehr als ein Zahlungsterminal braucht - wie das im Ausland haeufig der Fall ist. Unter dem Zeichen "EMV" haben daher

- Europay International (Dachorganisation der Eurocheque- und Eurocard-Karten-Herausgeber),

- Mastercard International (Partner von Eurocard fuer den weltweiten Einsatz) und

- Visa International (Dachorganisation der VISA-Karten- Herausgeber)

eine gemeinsame Spezifikation der Chipkarten und der Kartenterminals in Angriff genommen, die Mitte des Jahres abgeschlossen werden soll.

Feldversuch in Ravensburg

Mit Abstand am weitesten verbreitet ist hierzulande die Eurocheque-Karte, die von den Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, Privatbanken und der Postbank herausgegeben wird. Die Vorbereitungen fuer die Ausgabe der Eurocheque-Karte mit Chip sind so weit vorangeschritten, dass voraussichtlich ab Ende 1995 in Ravensburg ein Feldtest durchgefuehrt wird und die flaechendeckende Ausgabe von Karten mit Chip dann Ende 1996 beginnen kann. Zu den fuer Haendler wesentlichen neuen Eigenschaften gehoert neben der elektronischen Boerse vor allem "Offline-POS mit PIN": Transaktionen mit Zahlungsgarantie, die nicht online autorisiert werden muessen, bei denen daher keine Kosten fuer Telefon- oder Datenverbindungen entstehen. Als Sicherheitsmassnahme bleibt dabei das Volumen der bis zur naechsten Online-Autorisierung moeglichen Offline-Transaktionen auf den sogenannten Verfuegungsrahmen begrenzt.

Pilotversuch bei oesterreichischen Banken

Ein vergleichbares System wird zur Zeit vom oesterreichischen Kreditgewerbe in Eisenstadt getestet. Der Feldtest startete im Dezember 1994 mit zirka 17 000 Eurocheque-Karten und mehr als 100 Akzeptanzstellen. Die Chipkarte wurde im Auftrag von Europay Austria gemeinsam von Austria Card (Wien) und Giesecke & Devrient (Muenchen) entwickelt. Das Karten-Betriebssystem Starcos auf der Basis der Loesung von Giesecke & Devrient bietet die Funktionen:

- offene elektronische Boerse

(nach CEN/TC224/WG10),

- Offline-electronic Cash mit PIN sowie

- Online-electronic Cash mit PIN.

Beim naechsten turnusmaessigen Austausch im Herbst dieses Jahres sollen saemtliche Eurocheque-Karten in Oesterreich mit Chip ausgegeben werden.

Bei Offline-electronic Cash wird die PIN im Chip geprueft. Es findet keine Online-Autorisierung statt. Zur Absicherung gilt fuer jede Karte ein Wochenlimit, das automatisch wieder aufgestockt wird. Das Betrugsrisiko wird somit vermindert. Zusaetzlich ist es moeglich, Karten durch Eintragung in eine "Hotlist" zu sperren. Sie wird bei der Einreichung von Umsaetzen durch den Haendler aktualisiert, so dass der betruegerische Einsatz von Karten nur ein bis zwei Tage moeglich ist.

Die eingesetzte Variante von Online-electronic Cash gestattet es aufgrund der lokalen Pruefung der PIN in der Chipkarte, einen Teil der Transaktionen dennoch kostensparend offline abzuwickeln. Zur Steuerung online/offline lassen sich verschiedene Parameter verwenden. Visa plant die Einfuehrung einer speziellen Karte fuer die elektronische Boerse unter der Bezeichnung Stored Value Card (SVC). Als groesster Feldtest wird die Herausgabe einer Karte zu den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta geplant.

Darueber hinaus betreiben und testen einige internationale Anbieter weitere Zahlungsverkehrskarten mit Chip. So die Card Bancaire in Frankreich, Mondex aus Grossbritannien und Danmont aus Daenemark.

Fuer die Akzeptanz von Zahlungsverkehrskarten im Handel sind die entstehenden Geraete- und Kommunikationskosten von grosser Bedeutung. Durch die in Zukunft reduzierten Sicherheitsanforderungen an die Geraete und die Einfuehrung von Offline-Transaktionen bieten sich hier Einsparungspotentiale, die eine deutlich verbesserte Akzeptanz durch die Anwender erwarten lassen. Vieles wird hier aber von der Gebuehrenpolitik der Kartenorganisationen abhaengen, ueber die heute noch verhandelt wird.

Unabhaengig vom Ausbau der Akzeptanz in bestehenden Marktsegmenten wird die Einfuehrung der Chipkarte aber neue Segmente fuer den bargeldlosen Zahlungsverkehr oeffnen.

Neues Handlungsfeld: Bargeldlose Zahlung

Verkaufsautomaten lassen sich heute nur sehr bedingt fuer bargeldlose Zahlungen ausruesten. Meist werden diese Automaten mit Muenz- oder Banknotenakzeptoren eingesetzt. Aufgebrochene Automaten einerseits und die Ver- sowie Entsorgung von Muenzen und Noten andererseits fuehren dabei zu nicht unerheblichen Kosten. Eine bargeldlose Zahlung ist dagegen nur mit Electronic Cash moeglich, wenn nicht auf eine Zahlungsgarantie verzichtet werden soll. Neben den Geraete- und Betriebskosten bildet hierbei vor allem die notwendige Verbindung der Automaten mit den Kommunikationsnetzen den begrenzenden Faktor.

Offline-Zahlungsverfahren und insbesondere die elektronische Boerse eignen sich fuer dieses Segment ideal, da kein Leitungsanschluss erforderlich ist und die gesammelten Umsaetze ausschliesslich beim Kreditinstitut des jeweiligen Haendlers eingereicht werden koennen - fuer einen Dieb stellen sie daher kein lohnendes Ziel dar.

Wenn ab Ende 1996 die Eurocheque-Karte flaechendeckend eingefuehrt wird, eroeffnet sich fuer den Handel die Gelegenheit, das Verkaufsautomatengeschaeft deutlich auszuweiten, da ein bequemes, sicheres und kostenguenstiges Zahlungsmedium allgemein zur Verfuegung steht. So lassen sich damit verstaerkt Angebote

in der Naehe des Kunden plazieren - und zwar unabhaengig von irgendwelchen Ladenoeffnungszeiten. Ueber die weiteren Auswirkungen kann man heute nur spekulieren.

Home-Shopping muss sich erst noch durchsetzen

Gleiches gilt auch fuer das weite Feld des Home-Shopping, das bislang noch das Fernsehen als Werbetraeger und das Telefon fuer die Rueckmeldungen nutzt. Als Zahlungsmedium wird die Kreditkarte verwendet, wobei in diesem Fall nur deren Nummer telefonisch mitgeteilt wird. Da ein solches Verfahren keinen grossen Schutz gegen Betrug bietet, sind die vom Handel zu tragenden Disagien auch entsprechend hoch. Diese Art des Verkaufens ist daher heute nur fuer einige wenige Produkte und Zielgruppen interessant.

In Zukunft werden allerdings zwei Medien fuer das Home-Shopping relevant: Kabel-TV und Online-Dienste. Der Ausbau der Kabel-TV- Netze fuer die Uebertragung digitaler Fernsehkanaele bietet in naher Zukunft nicht nur vermehrte Werbezeiten, sondern vor allem auch die Moeglichkeit, den Abruf von Dienstleistungen und die Bestellung von Waren ueber den integrierten Rueckkanal sofort entgegenzunehmen. Die fuer jeden TV-Anschluss erforderlichen Set-top-Boxen werden fuer den Zugriff auf verschluesselte Pay-TV-Sender mit einem Chipkartenleser ausgestattet.

Private Haushalte sind die naechste Zielgruppe

Die bestehenden Plaene ueber den weiteren Ausbau der Online-Dienste wie Compuserve und Datex-J sowie fuer den Aufbau neuer Netze von America Online, Europe Online und Microsoft gehen dahin, in naechster Zukunft vor allem die privaten Haushalte anzuschliessen. Schon heute besitzen zirka 20 Prozent aller Haushalte in Deutschland einen PC, und zwar ueberwiegend solche, die ueber eine grosse Kaufkraft verfuegen. Die zusaetzlichen Kosten fuer ein Modem sind nicht hoch, teilweise wird dieses bei Beantragung des Dienstes sogar kostenlos bereitgestellt. Eine Ausstattung dieser PCs mit Chipkartenlesern ist zwar noch nicht

vorhanden, sie stellt aber keinen grossen Kostenfaktor dar. Darueber hinaus werden in der Kreditwirtschaft Verfahren des Home-Banking mit Chipkarten diskutiert. Eine Subvention des Kaufs von Chipkartenlesern durch Kreditwirtschaft oder Betreiber der Online- Dienste ist wahrscheinlich.

Es steht also zu erwarten, dass die Abwicklung von Bankgeschaeften von zu Hause aus fuer groessere Bevoelkerungsgruppen eine alltaegliche Angelegenheit werden wird. Es liegt deshalb nahe, diese Chipkarten auch fuer die Zahlung von Dienstleistungen und Waren im Rahmen von Home-Shopping zu verwenden. Die elektronische Boerse ist hierfuer eine ideale technische Loesung, da sie an unspezifischen Chipkartenlesern eingesetzt werden kann.

Wie stark der Verbraucher diese neuen Einkaufsmoeglichkeiten nutzen und ob der heutige Handel die Angebotsseite ausfuellen oder diese branchenfremden Anbietern ueberlassen wird, ist heute noch nicht abzusehen. Berichte aus den USA und die Entwicklung des Internet lassen aber zumindest vermuten, dass die juengere Generation von diesem Angebot regen Gebrauch machen wird.

Handelshaeuser geben ihre eigenen Karten aus

So manches Handelsunternehmen gibt schon heute eigene Karten, sogenannte Kundenkarten, heraus. Grosse Firmen, wie zum Beispiel das Versandhaus Quelle, erreichen damit Umlaufzahlen von mehr als 500000 Karten, mittelstaendische Unternehmen betreiben solche Systeme mit teilweise nur wenigen tausend Exemplaren. Die erforderlichen Teilleistungen - das Bereitstellen von Geraeten, Bearbeiten von Antraegen, Kartenausgabe, Transaktions-Processing, Debitorenbuchhaltung, Marketing-Auswertung etc. - werden von den Unternehmen selbst erbracht oder aber von spezialisierten Dienstleistern bezogen.

Kundenkarten, ob mit oder ohne Zahlungsfunktion, werden heute mit einfachen Plastikkarten - im allgemeinen mit Magnetstreifen - realisiert. Alternativ bietet die Chipkarte aehnliche Kosten- und Sicherheitsvorteile wie Eurocheque- und Kreditkarten. Darueber hinaus lassen sich neue Funktionen mit diesem Kartentyp realisieren. Dies koennen neben der Summierung von Umsatzdaten in der Karte

fuer Marketing-Funktionen auch Funktionen fuer Rabatt- und Bonussysteme sein (soweit nach dem Rabattgesetz zulaessig). Fuer eine Handelsorganisation ist es ebenso moeglich, eine eigene elektronische Boerse auf ihren Kundenkarten herauszugeben, was nicht nur fuer Automatenaufsteller, sondern auch fuer den Haendler interessant ist, der Automaten begleitend zum Ladengeschaeft betreibt.

Das Handels-Marketing wird sich hier sicherlich noch mehr einfallen lassen - etwa Geschenkkarten mit bereits im voraus bezahlten Betraegen oder Jugendkarten mit Zahlungsfunktion nur fuer bestimmte Warengruppen. Die Technik ist mittlerweile so weit ausgereift, dass eine Realisierung solcher werbewirksamer Angebote schnell und problemlos erfolgen kann.

Sicherheit und Dezentralisierung

Die fuehrenden Anbieter von Zutrittskontroll- und Zeiterfassungssystemen offerieren heute neben Infrarot-, Induktiv- und Magnetstreifenkarten auch alle Chipkarten als Betriebsausweise. Die Chipkarte bietet auch in diesem fuer den Handel wichtigen Anwendungsgebiet entscheidende Vorteile. Durch ihre Sicherheits- und Verarbeitungsfunktionen lassen sich Prozesse aus den Zentralsystemen in die Peripherie verlagern, so dass die Echtzeit-Datennetze entlastet werden. So koennen Zeitsalden direkt auf der Karte gefuehrt werden, im Zentralsystem verbleibt nur ein Backup fuer Stoerungsfaelle, das nicht in Echtzeit bearbeitet wird. Teilweise lassen sich Funktionen sogar voellig offline abwickeln, zum Beispiel der Zutritt zu Raeumen, was zu erheblichen Einsparungen bei den Verkabelungskosten fuehrt.

Zudem ist es moeglich, eine Chipkarte mit einem Multiapplikations- Betriebssystem fuer mehrere Funktionen gleichzeitig zu nutzen. Neben Zutrittskontrolle und Zeiterfassung ist hier der Zugriff auf Kassen- und Rechnersysteme von Interesse. Fuer solche Anwendungen wird sich sicher ein Markt bilden.

Der Gesetzgeber ist gefordert

Auch in der Kommunikation zwischen Niederlassungen beziehungsweise Firmen im allgemeinen wird uns die Chipkarte als Werkzeug fuer die digitale Signatur begegnen.

Die elektronischen Datenuebertragungen - E-Mail, EDI (Electronic Data Interchange), Edifact (EDI for Administration, Commerce and Technology) - werden heute im Handel schon in grossem Umfang genutzt, um durch eine schnelle Logistik Vorteile am Markt zu realisieren. Bisher fehlte diesen so uebermittelten Angeboten oder Auftraegen aber jede Verbindlichkeit. Die juengsten Urteile zum Faxverkehr bestaetigen eindeutig, dass die Faxprotokolle noch nicht einmal die Uebertragung von irgendwelchen Daten zu einem bestimmten Zeitpunkt belegen. Hier besteht erheblicher Handlungsbedarf.

Zur Abhilfe hat Bundesinnenminister Manfred Kanther gesetzgeberische Massnahmen noch fuer dieses Jahr angekuendigt, die die digitale Signatur zur Absicherung und Verbindlichkeit von elektronisch uebertragenen Daten einfuehren. Unter dem relativ neuen Begriff der digitalen Signatur ist dabei ein Sicherheitscode zu verstehen, der sich mit einem geeigneten persoenlichen Geraet erzeugen laesst. Die bisher bekanntgewordenen Vorstellungen des Bundesinnenministeriums in puncto Sicherheitsanforderungen lassen erwarten, dass hierzu im allgemeinen eine Chipkarte eingesetzt werden wird.

Die Chipkartentechnologie ist ausgereift. Sie hat ihre spezifischen Vorteile in grossen Massenanwendungen erwiesen. Durch die weitere Entwicklung dieser Systeme werden immer leistungsfaehigere Karten und kostenguenstigere Geraete auf den Markt kommen. Dem Handel werden sich nicht nur durch die Umstellung der Eurocheque- und Kreditkarten auf den Chip neue Moeglichkeiten eroeffnen. Auch die Ausgabe von Kundenkarten verspricht - durch Kundenbindung und Rationalisierungseffekte - Vorteile. Abgesehen davon werden Chipkarten in Zukunft noch in vielen anderen Anwendungsbereichen zu einer Selbstverstaendlichkeit werden.

Speicherchipkarten

- Input/Output,

- Sicherheitslogik,

- Speicher (1 KB)

Prozessorchipkarten,

- Input/Output,

- CPU (8 Bit),

- RAM (256 Byte),

- ROM (8 KB) sowie

- EEPROM (4 KB)

Ravensburg/Eurocheque-Karte mit Chip

- Online-POS mit PIN wie das bisherige Electronic Cash mit Pruefung der PIN im Chip (ISO/IEC 7816);

- Offline-POS mit PIN; Zahlungstransaktionen ohne Online- Kommunikation innerhalb eines Verfuegungsrahmens;

- elektronische Boerse sowie

- Kleinbetragszahlung mit vorbezahlten Einheiten.

Eisenstadt/Oesterreichische Eurocheque-Karte

(ISO/IEC 7816)

- Online-POS mit PIN,

- Offline-POS mit PIN,

- elektronische Boerse,

- 17 000 Karten im Test,

- 100 Kassenterminals.

* Dr. Albert Glade, Marketing Zahlungsverkehrs- und Sicherheitssysteme Giesecke & Devrient GmbH, Muenchen.