IT-Gründer starten wieder durch

02.11.2004
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nach der New-Economy-Pleite geht nun eine neue, reifere Generation von IT-Gründern an den Start. Der aktuelle "Wellington-Deal-Monitor", eine Auswertung aller im dritten Quartal eingegangenen Business-Pläne, zeigt eine steigende Zahl gut präparierter IT-Startups, die finanzielle Starthilfe suchen. Die Zeiten, in denen junge Teams ausschließlich mit einer Geschäftsidee bewaffnet nach Geldgeber Ausschau hielten, sind vorbei.

Florian Erber, Investment-Manager beim Risikokapitalgeber Wellington Partners, kann wieder lachen. Nachdem sich die großen IT-Konzerne nach längerer Durststrecke wieder gefangen und gute Zahlen präsentiert haben, registriert auch seine Branche Anzeichen der Besserung. "Der Optimismus unter Technologieunternehmern überträgt sich auch auf Newcomer", so Erber.

Der aktuelle "Wellington-Deal-Monitor", eine Auswertung aller im dritten Quartal eingegangenen Business-Pläne, zeigt zudem eine steigende Zahl gut präparierter IT-Startups, die finanzielle Starthilfe suchen. Die Zeiten, in denen junge Teams ausschließlich mit einer Geschäftsidee bewaffnet nach Geldgeber Ausschau hielten, sind vorbei. In der Mehrzahl handelte es sich nun um gestandene Management-Teams, die mit einem erprobten Geschäftskonzept ihre erste oder zweite Finanzierungsrunde abschließen möchten.

Im Durchschnitt wünschen sie sich rund 3,5 Millionen Euro. Damit handelt es sich nach Ansicht von Bart Markus, Partner bei der Münchner Venture-Capital-Firma, um eine realistische Größe. So ging das Gros der eingereichten Business-Pläne im dritten Quartal 2004 davon aus, mit einer einzigen Finanzierungsrunde die Gewinnzone erreichen zu können.

Für die Reife der Unternehmen spricht zudem, dass sie bei ihrem ersten Kontakt mit Venture-Capital-Gebern im Durchschnitt bereits 15 Mitarbeiter beschäftigen. Binnen drei Jahren planen sie im Mittel eine Verdreifachung dieser Zahl, während der Umsatz über den gleichen Zeitraum auf das Sechzehnfache steigen soll.

Mit 57 von 100 möglichen Punkten erreichten die Gründer im dritten Quartal ein vergleichsweise hohes Niveau im so genannten Well-Go-Index - einem Indikator, der auf Basis der Angaben zu geplanten Umsätzen, Gewinnschwelle und Mitarbeiterwachstum Aufschluss über die Ambitionen und die Stimmung unter den Entrepreneuren gibt.