Generali macht es vor

IT-Governance statt Diktatur

24.02.2011
Von 
Karin Quack arbeitet als freie Autorin und Editorial Consultant vor allem zu IT-strategischen und Innovations-Themen. Zuvor war sie viele Jahre lang in leitender redaktioneller Position bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Solvency II als Verbündete

Klaus Wolf, Leiter IT-Steuerung, Generali Informatik Services
Klaus Wolf, Leiter IT-Steuerung, Generali Informatik Services
Foto: Generali Deutschland

Hinzu kommen im Assekuranzbereich die zahlreichen Bestimmungen der Regulierungsbehörden, die unter dem Stichwort SolvencyII zusammengefasst sind. In gewisser Weise seien die IT-Planer darüber jedoch nicht einmal böse. Es sei ja nicht immer leicht, dem Business klarzumachen, warum die IT-Landschaft ständig auf dem aktuellen Stand der Technik gehalten werden müsse.

Solvency II habe nun im Linien-Management das Bewusstsein verändert:, so Wolf: "Jetzt schaut auch das Risiko-Management darauf, ob die Systemlandschaft möglicherweise operationale Risiken birgt." Sollte das Management einer kurzfristigen Modernisierung einmal nicht zustimmen, so müssten im Vorfeld zumindest Gegenmaßnahmen für den Eintritt des Risikos entwickelt und dokumentiert werden.

Erste positive Erfahrungen

Die Einführung des Tools wurde Ende 2010 abgeschlossen. Laut Wolf es die Art und Weise, wie Projekte in Angriff genommen werden, bereits positiv beeinflusst: "Wir haben aufgrund der verfügbaren Informationen entschieden, welche IT-Systeme beim Merger der Generali und der Volksfürsorge betroffen sind - und welche nach dem Zusammenschluss der Gesellschaften vollständig abgeschaltet werden sollen", berichtet der IT-Steuerungsspezialist, "hierdurch konnten die Komplexität sowie der damit verbundene Pflege- und Wartungsaufwand in der IT signifikant gesenkt werden." Zwar wurde das Projekt selbst nun etwas teurer als zunächst vorgesehen, aber: "Wir haben quasi einen kurzfristigen Verlustvortrag übernommen, um unter dem Strich einen Vorteil zu erzielen".